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Italien will Privatisierung der Bank Monte Paschi beschleunigen

Wurzeln der Monte dei Paschi di Siena gehen bis auf das 15. Jahrhundert zurück.
Wurzeln der Monte dei Paschi di Siena gehen bis auf das 15. Jahrhundert zurück.Reuters / Jennifer Lorenzini
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Seit 2017 wird das älteste Geldinstitut der Welt vom Wirtschaftsministerium kontrolliert. Der Minister will nun eine neue Gesprächsrunde mit Interessenten starten.

Die Regierung in Rom will die Privatisierung der mehrheitlich staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) beschleunigen. Das Kreditinstitut - das älteste Geldhaus der Welt mit Wurzeln, die auf das 15. Jahrhundert zurückgehen - wird seit einer staatlichen Rettungsaktion im Jahr 2017 vom italienischen Wirtschaftsministerium kontrolliert, und zwar mit einem Anteil von 64,23 Prozent.

Auf die Frage, ob die Entscheidung über den Verkauf des Staatsanteils an der Bank beschleunigt werden könnte, antwortete der italienische Vizepremier und Außenminister Antonio Tajani im Gespräch mit Journalisten am Sonntag „wahrscheinlich ja“. Die Frage, wann eine Entscheidung getroffen würde, kommentierte er mit „bald“.

Privatisierung zuletzt gescheitert

Das Kabinett von Premierministerin Giorgia Meloni hofft, im Gegensatz zu Vorgängerregierungen einen Interessenten für MPS zu finden. In den vergangenen Jahren waren Gespräche mit der Bank-Austria-Mutter UniCredit für den Verkauf von Anteilen an der mehrheitlich unter staatlicher Kontrolle stehenden Bank aus Siena gescheitert. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti will jetzt eine neue Gesprächsrunde starten, um Interessenten zu finden.

Der Wirtschaftsminister schließt nicht aus, dass Mittel aus Privatisierungen in das Budget 2024 fließen könnten, wie es schon öfter in der Vergangenheit der Fall war. Der italienische Staat hält derzeit Anteile an zahlreichen Unternehmen. Zu den börsennotierten Konzernen gehören die Luftfahrtbehörde Enav sowie die Energiekonzerne Enel und Eni. Auch am Rüstungskonzern Leonardo sowie an der italienischen Post ist der Staat beteiligt, und zwar mit einem Anteil von 30 Prozent. (APA/)

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