Israel

Der Mann, der Netanjahu im Präsidentenamt die Stirn bietet

Israels Staatspräsident Yitzhak Herzog.
Israels Staatspräsident Yitzhak Herzog. Getty
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Staatspräsident Yitzhak Herzog ist zu Besuch bei Alexander Van der Bellen in Wien. In seiner Heimat gilt er als Feindbild der Rechten.

Im israelischen Wahlkampf 2015 ging ein Werbevideo der Mitte-Links-Partei „Zionistische Union“ viral. Darin sprach deren Chef, Jitzhak Herzog, über seine Vorzüge und seine Ziele – mit einer fremden, tiefen Stimme, die über das Video gelegt worden war. Er sei „der einzige, der die gescheiterte Regierung Netanjahus ersetzen kann“, sagte Herzog mit Verweis auf den damaligen (und heutigen) Regierungschef. „Und trotzdem ist der Grund, warum einige von Ihnen unsicher sind, ob sie mich wählen sollen, meine Stimme.“

Der Clip war eine Reaktion auf die böswilligen Spötter, die sich zu jener Zeit über Herzogs eher hohe Stimme lustig zu machen pflegten. Sein Erfolg blieb begrenzt: Netanjahu wurde wiedergewählt. Und statt eines politischen Durchbruchs erntete Herzog weiteren Spott: Der bekannte US-Comedian John Oliver machte sich in seiner Show über den Wahlkampfspot lustig. Doch seiner Stimme zum Trotz zog Herzog, heute 63, schließlich zwar nicht ins mächtigste, aber ins höchste Amt des Staates ein: Im Juni 2021 wählte ihn die Knesset, Israels Parlament, zum Präsidenten. Am heutigen Dienstag ist er zu Besuch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg.

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