Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Europa mehr als eine halbe Million Asylanträge registriert.
Brüssel/Wien. Steht Europa eine Reprise der großen Flucht- und Migrationskrise von 2015/2016 bevor? Die jüngsten Zahlen, die die EU-Asylagentur (EUAA) am Dienstag veröffentlicht hat, weisen jedenfalls einige Parallelen zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts auf, als innerhalb von zwei Jahren insgesamt zweieinhalb Millionen Asylanträge in den EU-Mitgliedsstaaten gestellt wurden. Im vergangenen Halbjahr wurden jedenfalls in den 27 Mitgliedstaaten sowie in der Schweiz und Norwegen insgesamt rund 519.000 Asylanträge registriert, heißt es in dem aktuellen EUAA-Bericht. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs ist die Zahl der Asylanträge somit um 28 Prozent gestiegen – eine beunruhigende Entwicklung, denn bereits die Zahl der Anträge 2022 ist mit 965.000 um gut die Hälfte über dem Jahreswert 2021 gelegen.