Das tschechische Staatsoberhaupt Milos Zeman kontert den in der "Presse am Sonntag" geäußerten Vorwürfen des ehemaligen Außenministers Karl Schwarzenberg.
Der tschechische Ex-Außenminister Karl Schwarzenberg hat im Interview mit der "Presse am Sonntag" sein Staatsoberhaupt Milos Zeman heftig attackiert. So warf er Zeman vor durch jahrelangen Alkoholkonsum moralische Hemmungen verloren zu haben. Nun hat Zeman in einem Interview mit dem Tschechischen Rundfunk auf die Vorwürfe reagiert. Darin verwies er darauf, dass er vor drei Monaten dem damaligen Außenminister Schwarzenberg den Posten des Botschafters in Wien angeboten habe.
"Vor einem Viertel Jahr habe ich Herrn Schwarzenberg angeboten, dass ich ihn zum Botschafter in Österreich ernenne. Er hat dort lange gelebt, spricht fließend Deutsch genauso wie Tschechisch und es wäre ein würdiger Schlusspunkt seiner politischen Karriere. Herr Schwarzenberg hat dieses freundliche, wirklich freundliche Angebot - ich meine es nicht ironisch - abgelehnt", erklärte Zeman.
"Kein Krieg mit einem Maskottchen"
Der Staatschef reagierte auch auf den Vorwurf Schwarzenbergs in der "Presse am Sonntag", wonach bei Zeman "Hemmungen durch seine Lebensgewohnheiten" weggefallen seien und dass es "zu erstaunlichen Persönlichkeitsveränderungen" führe, wenn man "eine solche Neigung (Alkoholkonsum, Anm.) Jahrzehnte" habe. Zeman erklärte dazu, manchmal sollte man das Böse mit dem Guten vergelten. Deswegen werde er auch nicht darüber reden, wie er Schwarzenberg zum Whisky eingeladen habe, den der Ex-Minister gern trinke.
Außerdem nannte Zeman Schwarzenberg, den Chef der liberalkonservativen Partei TOP 09, ein "Maskottchen", mit dem er keinen Krieg führen wolle. "Auf keinen Fall will ich das Kriegsbeil mit Herrn Schwarzenberg ausgraben, und zwar aus dem einfachen Grund, weil er - meiner Meinung nach - nur ein Maskottchen von Miroslav Kalousek (ehemaliger Finanzminister und Vizechef von TOP 09) ist und das sagt, was ihm Miroslav Kalousek empfiehlt. Und mit Maskottchen führt man keine Kriege", sagte Zeman.
(APA/Red.)
