Salzburger gegen Roma

Bischofshofen. Einheimische Jugendliche starteten Aktion gegen Wohnwagenpark bei Sprungschanze.

Salzburg/Apa. Gegen das Campieren von Angehörigen der Volksgruppe Roma in Bischofshofen haben sich Jugendliche über „Facebook“ formiert. Rund 20 Einheimische suchten in der Nacht auf Dienstag den Parkplatz bei der Skisprungschanze auf, wo an die 100 Angehörige der Minderheit mit 21 Fahrzeugen legal campierten. Es kam zu Wortgefechten und Sachbeschädigungen. Zwölf Polizisten hatten die ganze Nacht zu tun, um eine Eskalation zu verhindern.

Gewaltsame Übergriffe blieben aus, dennoch registrierte die Exekutive Sachbeschädigungen. Einige Jugendliche seien mit Mopeds auf dem Schotterboden herumgefahren und hätten Gas gegeben, sodass Steine gegen die Fahrzeuge spritzten. Die Polizei sperrte gegen 22.15 Uhr die Zufahrt zum Schanzengelände und leuchtete das Areal mit Scheinwerfern aus, um den Parkplatz überblicken und Übergriffe verhindern zu können.

Offenbar wurden die Roma mit rechtsextremen Ausdrücken beschimpft. Die Ermittlungen laufen.

Die Roma waren vergangenen Sonntag in Bischofshofen angekommen. Das Campieren war angekündigt und genehmigt. Die Gruppe hatte zuvor in Anthering (Flachgau) ihre Wohnwagen-Gespanne auf einer Bauernwiese aufgestellt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.09.2013)

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