Princess Superstar: „My Machine“

Sie lächeln von Titelseiten, inszenieren sich im Fernsehen, bewerben Produkte: Mit Prominenten ist man heute konfrontiert, ob man will oder nicht. Im Zukunftsszenario, das Concetta Kirschner alias Princess Superstar auf „My Machine“ entwirft, ist das genauso. Mit dem einzigen Unterschied, dass es nur mehr einen einzigen Star gibt: sie selbst. Als „The Superstar“ dominiert sie Klatschspalten wie Hitparaden im Alleingang, kassiert alle Grammys und spielt sämtliche Film-Hauptrollen. Der Preis: In einem faustischen Pakt verkaufte sie ihre Seele an einen Computer. In den 25 Tracks dieses in jeder Hinsicht überbordenden, wahnwitzigen Albums erzählt die New Yorker Rapperin, wie es zu dieser Showbiz-Dominanz im Jahr 2080 kam – und wie sie endete.

Nicht nur gewitzte Reime wie „She was the only celebrity cook, everybodyÂ’s 15 minutes she took“ erfreuen, auch der Soundtrack zur Geschichte fesselt: futuristische Hiphop- und RÂ’nÂ’B-Beats treffen auf Elektropunk von der Müllhalde, Rotlicht-Disco wechselt sich mit knarzendem Techno und lärmenden Gitarren ab. Das erinnert weniger an Eminem, als dessen weibliches Pendant die Tochter einer sizilianisch-amerikanischen Mutter und eines russisch-polnischen Vaters oft gehandelt wurde, sondern vielmehr an Peaches und Missy Elliot. Ob ihre Kritik an den Auswüchsen des Starrummels Kirschner selbst in die erste Popliga katapultieren wird, bleibt abzuwarten, ihren Status als innovative Kraft und Underground-Celebrity festigt sie allemal. (!K7/Soul Seduction)

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