Michael Mayer: "Touch"

Tränen im Mischpult

Mit dem Erscheinen von „Touch“ nimmt ein Running Gag sein Ende: Michael Mayer hat es also doch noch geschafft, sein Albumdebüt zu veröffentlichen. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist der Mitgründer des stilsicheren Kölner Labels Kompakt in der internationalen Techno-Szene aktiv, als gefragter DJ, Remixer und Produzent. Zu mehr als ein paar umjubelten Maxis hat es aber lange nicht gereicht. Seinen Erstling nahm Mayer – nach zwei gescheiterten Versuchen – letztlich aber in gerade einmal drei Wochen auf. Das hört man den Album auch an: Die acht Nummern klingen wie aus einem Guss, ziehen atmosphärisch am gleichen Strang – und sanft, aber mit Nachdruck auf den Dancefloor. Im Gegensatz zu vielen Kollegen aus der aktuellen Elektronik- und Techno-Zunft widersteht Mayer den Versuchungen des Albumformats: kein plakativer Pop-Crossover, keine Live-Instrumente, kein Gesang. Nur einmal, bei „Lovefood“, lässt er eine Frauenstimme „Give me Love“ hauchen: ein berührender Track, der klingt, als wären Mayer bei der Produktion ein paar Tränen ins Mischpult gekullert. Die restlichen Nummern geben sich ebenfalls leidenschaftlich – und sind es zumeist auch: Techno, der bewegt. Nicht nur auf der Tanzfläche.

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