Bright Eyes: „Digital Ash In A Digital Urn“ & „I’m Wide Awake, It’s Morning“

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Grenzt es an Größenwahn, als gerade einmal 24-Jähriger zwei neue Alben zeitgleich zu veröffentlichen? Im Fall von Conor Oberst lautet die Antwort: Nein! Denn der aus Ohama/Nebraska stammende Musiker versteht es derzeit wie kaum ein anderer, die emotionale Achterbahnfahrt des jungen Lebens in Songform zu gießen, mit viel Herzblut, Hirn und beißendem Witz. Auf „IÂ’m Wide Awake ...“ greift er dazu auf Altbewährtes zurück: Bestens vertraut mit dem Schaffen von Bob Dylan und Johnny Cash, arbeitet er sich mit seiner Band Bright Eyes an traditionellem Songwriting ab, spielt beseelte, zerbrechliche Lieder voll prickelnder Intensität.

Die Steel-Gitarre singt und jauchzt wunderschön, genauso wie Oberst selbst seine klugen Texte über Liebe, Tod und Einsamkeit. „Digital Ash ”, das zweite neue Album, verhält sich dazu beinahe wie „Kid A“ zu „Ok Computer“. Zwar geht Oberst nicht so weit, sich wie Radiohead gänzlich neu zu erfinden. Seinem Liedgut verleiht er mit verhaltenem Festplatten-Knistern, warmen Synthie-Klängen und sanften Elektrobeats aber neue Dimensionen – und transferiert es so in die Jetztzeit. Und das klingt ausgezeichnet. Zwei Platten, zwei große Würfe: Von diesem Mann kann man nicht genug bekommen!

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