Annie: "DJ Kicks"

Mit Hits wie „Heartbeat“ und ihrem im Sommer auch hier zu Lande erschienenen Album
„Anniemal“ gilt Annie nicht nur als Norwegens heißester Popexport, sondern auch als die bessere Kylie. Wer ihre zu Popsongs verdichteten Elektro-Rhythmen kennt, weiß: nicht zu unrecht.

Wenn Anne Lilia Berge-Strand, so heißt die junge Dame nämlich mit bürgerlichem Namen, gerade nicht ihre süß-lasziven Lieder über Kaugummis und den Herzschlag trällert, macht sie vor allem eines mit Leidenschaft: hinter den
Plattentellern stehen. Schon vor einiger Zeit startete sie in ihrer Heimatstadt Bergen die „Pop Till You Drop“-Clubnacht und schlug sich als DJ die Nächte um die Ohren. Ihr Beitrag zur renommierten „DJ Kicks“-Reihe des Berliner !K7-Labels belegt erstens, dass sich Annie wenig um kunstvolle DJ-Techniken schert, und zweites, dass das auch gar nicht nötig ist.

Ihr Mix besticht nicht durch perfekte Übergänge, sondern Gespür für den richtigen Track im richtigen Moment, durch Geschmack und pophistorisches Wissen. So fischt sie aus ihrer Plattenkiste Klassiker der wilden New Yorker Tage um 1980, wie die seit geraumer Zeit wieder hoch im Kurs stehenden Liquid Liquid und ESG genauso wie die feministischen Elektropunks Le Tigre, die Schweinerocker Death From Above 1979 oder die hysterischen Disco-Rhythmen von Mu. Was die ausgewählten Nummern eint, ist, dass sie gute Figur unter der Discokugel machen. Ansonsten ist alles erlaubt. Eklektisch, schrill, überdreht: 60 Minuten Spaß pur! Nicht zu verachten: zwei feine neue Annie-Nummern!

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