David Fridlund: "Amaterasu"

„Just keep your head low and your fingers crossed, and weÂ’ll walk right through“, singt David Fridlund in „Before It Breaks“ gequält – und kommt zum Schluss: „I need to get out.“ Wieder ein Songwriter, der sein Leid mit sich selbst, der Liebe, ja mit der Welt klagt? Ja. Und was für einer! Ein Conor Oberst liegt zwar außer Reichweite, die 14 Songs seines Solodebüts „Amaterasu“, einige im prickelnden Duett mit Sara Culler, wissen aber zu erfreuen, nicht zuletzt wegen ihres ruppigen Charmes: Da quengelt das Klavier, da scheppert das Schlagzeug und würde Fridlund noch ein Schäufelchen an wahlweise Verzweiflung oder Hingabe nachlegen, seine Stimme würde unweigerlich überschlagen.

Doch auch in Extremlage bewahrt der Schwede, sonst Vorstand der etwas fetzigeren David & the Citizens, Ruhe: „You declared war on every little thing you ever hated“ brüllt er im energischen „3 Pictures“, nur um im nächsten Moment leise zu fragen: „Are you here my dear friend?“ Sicher, da sind einige Perlen dieses Albums – und werden es auch bleiben: das spartanische „Insomnia“ etwa, bei dem Fridlund besonders kräftig in die Tasten greift, oder das mitreißende Instrumentalstück „Knives“. Geheimtipp!

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