Das Wiener Sofa Surfers-Kollektiv ist nicht nur eines der internationalen Aushängeschilder der heimischen Elektronik- und Grooveszene, sondern auch Garant für tolle Einzelleistungen. Das beweist Markus Kienzl, der sich nach Wolfgang Schlögl und seinen beiden zu Recht gefeierten „I-Wolf“-Platten nun ebenfalls über die volle Albumdistanz wagt – und dabei voll ins Schwarze trifft.
Näher an der Stammformation als Schlögl, dringt er tief in düstere Klangregionen vor. Dort lauert die Hölle hinter der nächsten Ecke, die Paranoia ist nicht weit. Das ist nicht immer bequem, aber faszinierend, manchmal gar atemraubend. Vor allem, wenn Kienzl seine tiefergelegten Bässe auf Ohren und Magengrube loslässt, etwa in „The Hood“, einem zentralen Track.
Lärm- und Schmutzpartikel werden auf „Product“ bewusst nicht eliminiert, sondern in den Gesamtsound integriert. Wichtig für die mal zähflüssigen, mal rasanten Nummern: die allesamt ausgezeichneten Gaststimmen. So sind es Paul St. Hilaire, besser bekannt als Tikiman, Oddatee oder Barbara Stanzl, die für die Tiefe der im Niemandsland zwischen Ragga, Hiphop, Dub und Downtempo angesiedelten Musik sorgen. Mehr als nur eine Überbrückung bis zum nächsten Sofa Surfers-Album!