Seinen Siegtreffer beschreibt der 21-Jährige als "Emotion pur". Trotz des fünften Tores im sechsten WM-Qualifikationsspiel bleibt Alaba bescheiden.
Wieder einmal ist er als Retter der Fußball-Nation in Erscheinung getreten. Fünf Treffer hat David Alaba in der laufenden WM-Qualifikation bereits für Österreich erzielt. Sein Goldtor am Dienstagabend gegen Irland (1:0) lässt nicht nur den 21-Jährigen von der WM 2014 in Brasilien träumen. Während die Fachwelt nach Superlativen sucht, übte sich der Star von Bayern München einmal mehr in Bescheidenheit.
"Wir haben einen Traum und ein Ziel, an das wir glauben", betonte Alaba. Das habe man im Wiener Prater erneut gesehen. "Wir sind eine gute Mannschaft, die gut Fußball spielen kann." Am Ende lag es aber wie so oft am Champions-League-Sieger persönlich, die so wichtigen Punkte sicherzustellen. Bereits beim 2:2 im März in Irland hatte Alaba in der Nachspielzeit den umjubelten Ausgleich erzielt.
"Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht", meinte Alaba. "Wir haben viele Chancen gehabt, aber der Ball wollte einfach nicht reingehen. Das müssen wir noch verbessern." Das Team habe - getragen von 48.500 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion - allerdings bis zur letzten Minute an den Sieg geglaubt. "Beim Tor war es Emotion pur, das kann man gar nicht beschreiben", erklärte Alaba. "Wir sind sehr erleichtert."
Alaba: "Haben auch in Schweden eine Chance"
Mit seinem fünften Tor im 28. Länderspiel eröffnete der Wiener der ÖFB-Auswahl im Kampf um den zweiten Gruppenplatz ein "Finale" am 11. Oktober in Stockholm gegen Schweden. "Wenn wir unsere Chancen reinhauen, dann haben wir auch dort eine Chance", versicherte Alaba. "Die Stimmung in der Mannschaft ist überragend." Das dürfte auch seiner Bescheidenheit zu verdanken sein.
Trotz seines aktuellen Erfolgslaufes stellt sich Alaba nicht über seine Kollegen. "Fußball ist ein Mannschaftssport, David sieht das genauso", betonte etwa Stürmer Marc Janko. "David ist eindeutig der Superstar, aber der Druck verteilt sich auf die ganze Mannschaft", erinnerte Martin Harnik, der im Spiel einige Chancen ausgelassen hatte. "Man darf das Kollektiv nicht vergessen."
Lob auch von Teamchef Koller
In diesem vermochte Alaba gegen Irland auch in der ungewohnten Rolle im zentralen offensiven Mittelfeld zu gefallen. Dort ersetzte der Allrounder, der bei den Bayern als Linksverteidiger und im ÖFB-Team sonst meist im defensiven Mittelfeld aufgeboten wird, den verletzten Zlatko Junuzovic. "Er hat viel Verantwortung in der Offensive übernommen und dann auch noch das Tor gemacht", lobte Teamchef Marcel Koller. "Er hat uns heute wieder erlöst", ergänzte Innenverteidiger Sebastian Prödl.
Das hat der Überflieger in der laufenden Qualifikation bereits mehrmals getan. In sechs Spielen trug sich Alaba fünfmal in die Schützenliste ein. Nur beim 0:3 vergangene Woche in München gegen Deutschland blieb er ohne Torerfolg. Die ersten beiden Quali-Partien im Herbst 2012 - ein 1:2 zu Hause gegen Deutschland und das enttäuschende 0:0 in Kasachstan - hatte Alaba verletzungsbedingt verpasst.
(APA)