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Miley Cyrus' "Wrecking Ball"-Video: Provokation, bitte!

Miley Cyrus Wrecking BallVideo
Miley Cyrus Wrecking BallVideo(c) RCA Records
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Kinder- oder Teeniestar will Miley Cyrus schon lange keiner mehr sein. In ihrem neuen Video räkelt sie sich nackt auf einer Abrissbirne und erzielt damit einen YouTube-Rekord.

Miley Cyrus, einst als Disneys "Hannah Montana" berühmt geworden, bemüht sich derzeit mit aller Kraft, ihr Image als Kinder- und Teeniestar abzulegen und als Erwachsene wahrgenommen zu werden - womit sie regelmäßig für Aufsehen sorgt. Erst schnitt sich die 20-Jährige die Haare radikal kurz ab, rauchte "Kräuterzigaretten" und zeigte immer tiefere Einblicke, zuletzt rieb sie sich beim MTV-Award lasziv an Robin Thicke. Der Auftritt wurde vom Elternverband Parents Television Council (PTC) gar als "unakzeptabel" bezeichnet. Am Montag veröffentlichte Cyrus das Video zu ihrer neuen Single "Wrecking Ball", in dem die 20-jährige provokativ und mit Abrissbirne gegen ihre jugendfrei-süße Disney-Vergangenheit vorgeht. Skandal und Rekord folgten auf den Fuß. Innerhalb von 24 Stunden klickten mehr als 19 Millionen Zuseher das Video auf YouTubes Musikvideo-Plattform Vevo an, bis Mittwochmittag zählte der Clip mehr als 38 Millionen Klicks. Das sei Weltrekord, gab Cyrus' Plattenfirma RCA Records bekannt.

Fellatio mit Vorschlaghammer

Schlagzeilen macht aber weniger die Anzahl der Zuseher, sondern wie viel nackte Haut die 20-Jährige im "Wrecking Ball"-Video zeigt. Cyrus schaukelt darin zu Beginn in Unterwäsche, dann gänzlich nackt in Doc-Martens-Stiefeln auf einer Abrissbirne (freilich ohne tatsächlich etwas zu zeigen). Das mag noch zum Text des dramatischen Songs über eine (selbst-)zerstörerische Liebesbeziehung passen, ein angedeuteter Fellatio mit Vorschlaghammer hingegen wirkt eher verstörend.

Kein Wunder, als Regisseur hat sich Cyrus schließlich den umstrittenen Terry Richardson ausgesucht, der in seinen Fotos und Videos gerne Porno-Ästhetik bedient. "Wrecking Ball" zeige nicht eine junge Frau, die ihrer eigene Sexualität erforsche, sondern bediene nur Vorstellungen von Sex, wie man sie aus Pornos kenne, moniert folglich der "Guardian". Auch die Vorbildwirkung für Kinder und Jugendlichen wird in der britischen Zeitung kritisiert.

Mit dem Video habe Cyrus bekommen, was sie wollte: "Aufmerksamkeit, vor allem für ihr bald erscheinendes neues Album", schreibt der "Spiegel". Häme gibt es auch in den Postings unter dem Video: "Die Abrissbirne hat jetzt Syphilis", schreibt etwa ein User.

Mit Tränen in den Augen

Was die Kritiker gerne vergessen: Als erwachsener Frau sollte die Entscheidung, wie sie sich zeigt, Cyrus selbst überlassen bleiben. Die stärksten Szenen des Videos zu dem gelungenen Popsong sind ohnehin jene, die das Gesicht der 20-Jährigen in Nahaufnahme mit Tränen in den Augen zeigen.

Miley Cyrus' neues Album "Bangerz" wird am 8. Oktober veröffentlicht

(her)

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