Metaller läuten Herbstlohnrunde ein

THEMENBILD: METALLER KOLLEKTIVVERHANDLUNG 2. RUNDE
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Wie im Vorjahr werden auch heuer die sechs Fachverbände – gegen den Wunsch der Arbeitnehmervertreter - getrennt verhandeln.

Am Freitag startet die Herbstlohnrunde mit der Übergabe der Forderungen der Arbeitnehmer an die Arbeitgeber der Metallindustrie. Entgegen dem Wunsch der Arbeitnehmervertreter wird auch heuer - zum zweiten Mal - nicht für alle Verbände gemeinsam verhandelt, sondern die sechs Fachverbände treten einzeln an. Allerdings hatten die Gewerkschaften im vergangenen Jahr durchgesetzt, dass alle Verbände nahezu idente Lohnabschlüsse hatten. Für Zündstoff ist schon im Vorfeld gesorgt, hat doch der größte Fachverband - die Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) mit 120.000 Beschäftigten - angekündigt, bei der Forderungsübergabe nicht dabei zu sein. Spätestens am 24. September stehen sich allerdings die Verhandler vom FMMI auf der einen und der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge sowie der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) auf der anderen Seite gegenüber.

Im Vorjahr waren vier Verhandlungsrunden nötig, die letzte Runde dauerte 17 Stunden. Auf Seiten der Arbeitgeber führt der Vorarlberger Unternehmer Johannes Collini das Team an, die Arbeitnehmer werden von Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Proyer (GPA) vertreten. Wimmer und Proyer verhandeln auch die Kollektivverträge für die anderen fünf Metallerverbände.

Metaller laeuten morgen Herbstlohnrunde
Metaller laeuten morgen Herbstlohnrunde

Inflationsrate bei 2,4 Prozent

Im Vorjahr gab es bis zu 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Als Verhandlungsbasis wurde wie jedes Jahr die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate herangezogen, sie lag damals bei 2,8 Prozent. Heuer beträgt die Teuerungsrate voraussichtlich 2,4 Prozent. Kein Thema dürften die von den Arbeitgebern gewünschten Änderungen bei der Arbeitszeitregelung sein. Die Gewerkschaft wäre dazu bereit gewesen, allerdings nur wenn wieder alle sechs Fachverbände gemeinsam verhandelt hätten - was der FMMI ablehnte. Geht es nach dem FMMI, dann gibt es den "Metaller-KV" nicht mehr.

Am Freitag, vor der Übergabe der Forderungen an jene Vertreter der Arbeitgeber, die sich am Verhandlungsort Wirtschaftskammer Österreich blicken lassen, halten die Arbeitnehmer traditionell ihre Betriebsrätekonferenz ab. Rund 2000 Teilnehmer werden erwartet. Nach den Metallern sind mit rund einer halben Million Beschäftigten die Handelsangestellten am Feilschen für einen neuen Kollektivvertrag. Sie schlossen im Vorjahr mit einem Lohnplus von 2,98 Prozent ab.

Metaller-Fachverbände
Metaller-FachverbändeAPA

(APA)

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