Jackson-Prozess: 85 Millionen Dollar pro Kind

Jackson-Prozess: 85 Millionen Dollar pro Kind
Jackson-Prozess: 85 Millionen Dollar pro KindEPA
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In seinem Schlussplädoyer fordert der Anwalt der Jacksons je 85 Millionen Dollar für den Verlust des Vaters, außerdem müssten die wirtschaftlichen Schäden der Hinterbliebenen von AEG beglichen werden.

Gut vier Jahre nach dem Tod von Popstar Michael Jackson ist der Prozess um eine Entschädigung seiner Kinder und seiner Mutter in die Schlussphase gegangen. In seinem Schlussplädoyer forderte der Anwalt des Jackson-Clans, Brian Panish, am Dienstag (Ortszeit) in Los Angeles, die AEG-Organisatoren von Jacksons geplanter Comeback-Tour "This is it" müssten den Angehörigen Millionen zahlen.

Der Anwalt forderte für die drei Kinder des Sängers jeweils 85 Millionen Dollar (63 Millionen Euro) und für seine Mutter Katherine 35 Millionen Dollar (25,98 Mio. Euro) als sogenannte nicht-wirtschaftliche Entschädigung. Außerdem müssten die wirtschaftlichen Schäden der Hinterbliebenen beglichen werden, sagte Panish. Eine konkrete Summe nannte er dazu nicht.

Der King of Pop war am 25. Juni 2009 inmitten der Vorbereitungen für die Tour im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Jacksons Mutter Katherine wirft der Konzertagentur AEG vor, für ihren Sohn fahrlässig einen unfähigen Arzt engagiert zu haben und deutliche Hinweise auf seinen labilen Gesundheitszustand kurz vor seinem Tod ignoriert zu haben.

Als Höhepunkt seines Plädoyers spielte Panish einen 15-minütigen Zusammenschnitt aus Jacksons Hits wie "Thriller" und "Billie Jean" sowie privaten Filmaufnahmen vor, die zeigen, wie der Sänger mit seinen drei Kindern spielt. "Das ist meiner Ansicht nach der beste Beweis dafür, ob Herr Jackson hätte Tickets verkaufen können", sagte der Staatsanwalt. Das Video brachte einige der im Gerichtssaal anwesenden Fans des King of Pop zum Schluchzen. Gerührt nahmen sie sich gegenseitig in die Arme.

"Wir wollen kein Mitleid"

Panish versicherte aber, dass er die Geschworenen nicht emotional beeinflussen wolle. "Wir wollen kein Mitleid, wir wollen Gerechtigkeit", sagte er vor Gericht, das für den Abschluss der Verhandlungen in einen größeren Saal mit Platz für 300 Menschen umgezogen war. Richterin Yvette Palazuelos hatte überraschend erlaubt, dass die letzten Prozesstage im Fernsehen übertragen werden dürfen. Das Verfahren hatte im April begonnen.

Im Zusammenhang mit Jacksons Tod war dessen Leibarzt Conrad Murray wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte dem Sänger Propofol verabreicht, weil dieser vor seiner Comeback-Konzertreihe unter chronischer Schlaflosigkeit litt.

(APA/AFP)

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