Griechenland: Seit Vorjahr hunderte rassistische Gewalttaten

Studie Mehr rassistische Gewalt
Studie Mehr rassistische Gewalt(c) REUTERS (YORGOS KARAHALIS)
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Zwischen Jänner 2012 und April 2013 sind vier Menschen getötet und 400 verletzt worden. In 44 Fällen waren Polizisten verwickelt.

Die rassistisch motivierte Gewalt in Griechenland nimmt immer größere Dimensionen an. Zwischen Jänner 2012 und April 2013 habe es landesweit 281 Überfälle und Misshandlungen mit rassistischem Hintergrund gegeben, ergab eine Studie der griechischen Ombuds-Behörde. Dabei seien vier Menschen ums Leben gekommen, weitere 400 seien verletzt worden.

Die 128-seitige Studie war Anfang des Monats zunächst an die Parteien des Landes geleitet worden. Am Mittwoch wurde sie der Presse in Athen zugespielt.

In 44 Fällen Polizisten verwickelt

Wie die griechische Ombudsfrau Kalliopi Spanou und ihre Mitarbeiter darin berichten, sollen Mitglieder oder Sympathisanten der rechtsradikalen Partei Goldene Morgenröte an 71 dieser Überfälle beteiligt gewesen sein. In 44 Fällen waren demnach Polizisten verwickelt. Sie hätten Überfälle beobachtet, ohne zu intervenieren. In anderen Fällen hätten sie den Opfern der rassistischen Überfälle geraten, das Land zu verlassen.

Die ausländerfeindliche und antisemitische Partei Goldene Morgenröte ist mit 18 Abgeordneten im Parlament vertreten, das 300 Sitze umfasst. Nach dem gewaltsamen Tod eines Rappers durch die Hand eines Rechtsradikalen untersucht die griechische Justiz, ob die Goldene Morgenröte als kriminelle Vereinigung einzustufen ist.

(APA)

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