Noch im September wird Hunter Biden, der Sohn des Präsidenten, angeklagt werden. Der zuständige Sonderermittler will ihm wegen eines Schusswaffendelikts den Prozess machen. Was sind die Hintergründe?
New York/Wilmington/Washington, D. C. Kurz hatte es danach ausgesehen, als ob Hunter Biden sich entspannt zurücklehnen könnte. Nach Jahren, in denen der Sohn von US-Präsident Joe Biden für seine Suchterkrankungen, seine Affären – privat wie beruflich –, für Nacktfotos und Sexvideos öffentlich geradestehen musste, nach Jahren, in denen das Schwert der Justiz über ihm baumelte, schien alles irgendwie dann doch in Ordnung zu sein. Biden Junior veröffentlichte eine reumütige Biografie, posierte mit seiner jungen Ehefrau und dem gemeinsamen kleinen Sohn für die Kameras im Weißen Haus, und erfand sich neu: als Maler. Der Haussegen bei der First Family schien wieder gerade zu hängen.
Das war im Juni. Fünf Jahre war da gegen den heute 53-Jährigen ermittelt worden; in Sachen illegalen Besitzes einer Schusswaffe erklärte er sich schuldig, die Behörden kündigten an, ihn deshalb nicht mehr anklagen zu wollen. Und dann kam doch alles ganz anders.