Endlich eine gute Nachricht

Eigentlich hätten uns die Wirtschaftsforscher schon vor einer Woche erklären wollen, dass die Konjunktur 2014 wider Erwarten doch an Fahrt gewinnen werde.

Eigentlich hätten uns die Wirtschaftsforscher schon vor einer Woche erklären wollen, dass die Konjunktur 2014 wider Erwarten doch an Fahrt gewinnen werde. Aber so knapp vor der Wahl optimistische Prognosen abzugeben, trauten sich die Ökonomen dann doch nicht. Kurzerhand wurde der Termin verschoben, um ja jeglichen Eindruck politisch beeinflusster Schönfärberei zu verhindern. Und so besonders eindrucksvoll sind die Daten ohnehin nicht: Denn unter dem Strich teilten uns die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo mit, dass das Bruttosozialprodukt zwar um 1,7 bis 1,8 Prozent wachsen würde, die Menschen in diesem Land allerdings vorerst nichts davon spüren würden. Weil den ersten Rahm bekanntlich immer der Staat abschöpft, etwa in Form der kalten Progression.

Allerdings: „Nichts zu spüren“ bedeutet immerhin auch, dass es in absehbarer Zeit nicht mehr wehtun wird. Denn in der jüngsten Vergangenheit übten sich die Propheten des Wachstums immer darin, ihren Optimismus umgehend zu revidieren. Dieser Tradition folgend hätten sie am Freitag also sagen müssen, dass die 1,8 Prozent Wachstum im nächsten Jahr doch nicht ganz eintreten werden, es aber übernächstes Jahr dann ganz sicher ganz super wird.

Und wenn nicht übernächstes Jahr, dann nach der nächsten Wahl: Dann sind wir nämlich über jede Nachricht froh, die nicht wehtut.

E-Mails an: gerhard.hofer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild Konjunktur
Österreich

Wifo/IHS: Die Wirtschaftserholung kommt schon 2014

Die Wirtschaftsforschungsinstitute sehen wieder Licht am Horizont. Einen massiven Problembereich gibt es aber.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.