María de Villota, 33, wurde tot in einem Hotelzimmer in Sevilla aufgefunden. Der Formel-1-Zirkus reagierte auf die Todesnachricht bestürzt.
Sevilla/Wien. Die frühere Formel-1-Testpilotin María de Villota ist tot. „María ist von uns gegangen. Sie ist jetzt bei den Engeln im Himmel“, bestätigte die Familie der spanischen Rennfahrerin am Freitag auf ihrer offiziellen Facebook-Seite entsprechende Berichte in spanischen Medien.
Laut Polizei ging Freitagfrüh ein Notruf aus einem Hotel in Sevilla ein. Die Wiederbelebungsmaßnahmen der Rettungskräfte blieben jedoch ohne Erfolg. Eine erste Autopsie ergab eine „natürliche Todesursache“. Details wurden bislang jedoch nicht bekannt. Die Polizei leitete dennoch weitere Ermittlungen ein.
Wie Carlos Gracia, Präsident des spanischen Automobilverbands, erzählte, habe ein persönlicher Assistent die 33-Jährige leblos im Bett aufgefunden, als er sie wecken wollte.
Die ehemalige Marussia-Pilotin erlangte im Vorjahr traurige Berühmtheit, als sie Anfang Juli bei einer Testfahrt in England schwer verunglückte. De Villota erlitt damals schwerste Kopfverletzungen. Nach drei Wochen und zahlreichen Operationen durfte sie schließlich das Spital verlassen, ihr rechtes Auge aber hatten die Ärzte nicht retten können.
Ende Juli heiratete de Villota ihren Freund und betonte in einem Interview, „eine zweite Chance“ erhalten zu haben. Sie würde ihre Narben mit Stolz tragen. In Sevilla wollte sie auf einer Konferenz einen Vortrag zum Thema „Was wirklich zählt“ geben. Es handelt sich dabei um eine Initiative für Jugendliche, die traumatische Erfahrungen hinter sich haben. Zudem war für Montag die Präsentation ihres Buches „Das Leben ist ein Geschenk“ geplant.
Der Formel-1-Zirkus reagierte auf die Todesnachricht bestürzt. „Ich bete für sie und ihre Familie“, sagte etwa Fernando Alonso. (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2013)
