Zielpunkt schließt jede siebte Filiale

Clemens Fabry
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Der Lebensmittelhändler Zielpunkt will sein Filialnetz in den kommenden Jahren deutlich verkleinern - und bis 2016 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Die Lebensmittelkette Zielpunkt will aus derzeitiger Sicht bis zum Geschäftsjahr 2015/16 wieder schwarze Zahlen schreiben, wird aber bis zu diesem Zeitpunkt 39 Filialen schließen, geht aus den Geschäftsberichten für 2012 und die Monate Jänner und Februar 2013 hervor, die der APA vorliegen. Derzeit hat Zielpunkt in Österreich 281 Filialen. Per Ende Februar 2013 weist das Unternehmen ein negatives Eigenkapital von rund 13 Millionen Euro aus, womit die Firma buchmäßig überschuldet ist. Per Ende Dezember 2012 war das Eigenkapital mit rund 31 Millionen Euro negativ ("Die Presse" berichtete).

Auch wenn der Bestätigungsvermerk nicht eingeschränkt ist, weisen die Wirtschaftsprüfer darauf hin, "dass Annahmen, die in die Zukunft gerichtet sind, mit Unsicherheit behaftet sind". Das Unternehmen selbst räumt ein, dass Unsicherheiten bestehen, "ob die Prämissen künftig wie geplant zutreffen werden".

10,4 Millionen Euro Verlust erwartet

Auf Basis der tatsächlichen Ergebnisse der Monate Jänner bis März 2013 erstellte das Management im April eine Vorschau für das gesamte Geschäftsjahr 2013 und für die zwei folgenden Geschäftsjahre: Demnach wird für das laufdende Geschäftsjahr 2013/14 (März bis Februar) ein Verlust von 10,4 Millionen Euro erwartet.

Ab 2014/15 sollen sich Synergieeffekte in den Bereichen Logistik und Verwaltung mit der Pfeiffer-Gruppe positiv auf das Betriebsergebnis auswirken, heißt es im Geschäftsbericht. Der Verlust soll "nur" noch 4,5 Millionen Euro betragen. Ein Gewinn von 1,8 Millionen Euro ist schließlich für 2015/16 vorgesehen. Beim Eigenkapital hingegen wird auch dann noch mit einem Minus von 26,2 Mukkuibeb Euro gerechnet.

700 Mitarbeiter von Schirnhofer übernommen

Nach derzeitigen Wissensstand sollen verteilt über die nächsten drei Geschäftsjahre über 700 Mitarbeiter von Schirnhofer übernommen werden, schreibt das Unternehmen im Geschäftsbericht. Die Kooperation mit dem Feinkosthersteller wird neu aufgestellt. Zielpunkt macht die Feinkost künftig selbst, Schirnhofer bleibt nur Lieferant.

"Auf Basis der vorliegenden Fortbestandsprognose und der erfolgten Zufuhr von liquiden Mitteln im Jänner und Februar 2013 verfügt die Gesellschaft über ausreichende Liquidität für die folgenden drei Geschäftsjahre", heißt es. Mehrheitseigentümer Bow Beteiligungs GmbH, hinter dem der Pfeiffer-Anwalt Gerald Schmidsberger steht, hat zur Sicherung allfälliger Liquiditätserfordernisse die Zusage für eine Patronatserklärung über 11 Millionen  Euro bis Ende Juni 2014 abgegeben.

(APA)

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