Jung-Austrianer in Youth League weiter ungeschlagen

Nihad Hadzikic gegen Atletico
Nihad Hadzikic gegen AtleticoAPA/HELMUT FOHRINGER
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Das violette U19-Team führte bereits 3:1, musste in numerischer Unterzahl aber in der Nachspielzeit noch den 3:3-Ausgleich hinnehmen.

Die Jung-Austrianer sind in der neu geschaffenen Uefa-Youth-League weiter ungeschlagen. Nach den zwei Auftakterfolgen gegen den FC Porto (3:0) und Zenit St. Petersburg (3:0) erreichten die Violetten am Dienstag in der Champions-League für U19-Mannschaften ein 3:3 (3:1)-Heimremis gegen Atletico Madrid. Die Austria spielte vor der Pause groß auf und führte 3:1, nach Gelb-Rot für Dominik Prokop (53.) kippte die Partie aber noch und Atletico kam in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich.

Die Treffer in der Generali Arena erzielten Valentin Grubeck (8.), Benjamin Koglbauer (23.) und Peter Michorl (25.) bzw. Sergi (12.), Sandro Widni (69./Eigentor) und Roberto Nunez (91.). Die Wiener führen die Gruppe G mit 7 Punkten an und befinden sich auf Achtelfinal-Kurs.

Die beiden Auftakterfolge der Austrianer sorgten am späten Dienstagvormittag für erhöhtes Verkehrsaufkommen in Wien-Favoriten, knapp 2.500 Zuschauer wollten - bei freiem Eintritt - die Truppe von Trainer Herbert Gager sehen.

Austria trotzt Ausfällen

Die Austria ging stark ersatzgeschwächt in die Partie. Mit Petar Gluhakovic, Michael Endlicher, Sascha Horvath, Marko Kvasina und Nikola Zivotic stehen nämlich gleich fünf violette Leistungsträger im aktuellen U17-WM-Aufgebot der Österreicher in den VAE. Doch wie von Coach Gager angekündigt, schickte die Austria auch ohne dieses Quintett eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen.

Gleich der Führungstreffer der Austria war sehenswert. Nach klugem Pass von Prokop lupfte Grubeck den Ball aus 17 Metern über Atletico-Goalie Santiago Canedo ins Tor (8.). Die ebenfalls sehr spielstarken Gäste antworteten mit einem energischen Solo von Kapitän Sergio "Sergi" Gonzalez, der zum 1:1 traf (11.). Der Schock des ersten Gegentors im laufenden Bewerb war bei der Austria rasch verflogen, Koglbauer stellte auf 2:1 (23.).

Nur zwei Minuten später verzückten die Austria-Youngsters die Fans mit einer Freistoß-Variante: Marko Zlatkovic spielte den Ball von der linken Seite in den Rücken der Atletico-Abwehr und Captain Michorl vollendete trocken zum 3:1 (25.).

Nach der Pause wurde es aber noch einmal eng, denn Prokop sah vom slowenischen Referee die Gelb-Rote Karte (53.). Rollende Atletico-Angriffe waren die Folge. Ein Eigentor von Austria-Verteidiger Widni bedeutete das 2:3 (69.), in der Nachspielzeit gelang dem eingewechselten Nunez auch noch der Ausgleich (91.).

Muhr: "Geben hervorragende Visitenkarte ab"

Der Ärger über den Ausschluss und den späten Ausgleich war im Lager der Austrianer groß. Der Stolz über die gezeigten Leistungen zur Halbzeit der Gruppe G war aber dann doch größer. "Wir haben bisher eine hervorragende Visitenkarte für Österreich und speziell für die Austria abgegeben", meinte Ralf Muhr, der Leiter der Austria-Nachwuchsakademie. "Ich bin extrem positiv überrascht, dass wir mit Spitzenteams aus Portugal und Spanien auch technisch auf Augenhöhe sind", freute sich Muhr.

"Die erste Spielhälfte war unglaublich gut", bilanzierte Trainer Gager. "Dann hat sich leider der Schiedsrichter eingemischt, da kann man halt leider nichts dagegen machen", ärgerte sich der ehemalige ÖFB-Teamspieler, der nach den ersten drei Partien der Youth League meinte: "Unglaublich, wir waren in allen drei Spielen die bessere Mannschaft." Groß war die Freude auch über den Besucherandrang am Dienstag.

"Unsere Leistungen haben Aufmerksamkeit erregt. Es hat Zeiten gegeben, da hatte die Austria selbst in Meistersaionen der Kampfmannschaft keine 2.400 Zuschauer", so Gager, der die Youth League als "unbezahlbare Erfahrung" für sein Team bewertet. Die gute Ausgangslage will man nun im kommenden Auswärtsmatch am 6. November in Madrid gegen Atletico verteidigen. Ob die U17-WM-Starter dann wieder dabei sein werden, hängt von den ÖFB-Erfolgen in den VAE ab.

(APA)

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