Musiktheater

Theater an der Wien: Zeitplan für Sanierung hält, Finanzplan nicht

So sieht das Theater an der Wien „derzeit aus.
So sieht das Theater an der Wien „derzeit aus.APA / Eva Manhart
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Die Baukosten erhöhen sich auf 81 Millionen Euro. Fix ist aber offenbar die Eröffnung im Herbst.

„Ein Großteil der Bauarbeiten ist schon abgeschlossen.“ Den Eindruck von Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien, kann das ungeschulte Auge in der Baustelle des Theaters an der Wien zwar nicht nachvollziehen. Aber die zentralen Arbeiten hinter den Kulissen des Großprojektes sind bereits vollendet, der Herbst 2024 als Eröffnungstermin hält. Im Oktober möchte man wieder durchstarten. Was indes nicht hält, ist der Finanzplan.

Der „Wermutstropfen“ sei, dass sich die Kosten um rund 20 Mio. Euro erhöhen dürften, machte Patay bei einer Baustellenführung am Donnerstag deutlich. Zu 11 Mio. Euro Mehrkosten am Bau selbst, kommen die Preissteigerungen am Markt, was sich auf die besagte Summe addiert. Entsprechend steigt der projektierte Gesamtaufwand von einstmals 60 zu Baubeginn im Frühjahr 2022 auf 81 Mio. Euro. 10 Mio. Euro davon soll der Gemeinderat demnächst absegnen, 11 Mio. Euro kommen vom Eigentümer Wien Holding als Darlehen.

Tragende Säulen auf morschem Holz

Ein Haus, das im Kern aus dem Jahr 1801 stammt, über die Zeitläufe hinweg massive Um- und Zubauten sowie Adaptierungen erfahren hat und teils unter Denkmalschutz steht, bietet genügend Raum für unliebsame Entdeckungen. „Bei einem Bau dieses Alters sind Überraschungen aufgetaucht“, erläuterte der VBW-Chef die Umstände. So habe man etwa feststellen müssen, dass tragende Säulen auf morschen Holzfundamenten ruhten. Immerhin sind 92 Prozent der Aufträge bereits vergeben und das Potenzial für weitere Kostensteigerungen entsprechend minimiert.

Blick auf die Kulisse.
Blick auf die Kulisse.APA / Eva Manhart

Hinter die Rohbauarbeiten kann man einen Haken setzen, die Feuchtigkeitsprobleme sind behoben, Haus- und Elektrotechnik bereits eingebaut. Das neue, perspektivisch mutmaßlich spektakuläre Glasdach des Foyers ist ebenso eingebracht wie der Orchestergraben im Kern fertig ist. Dieser soll künftig variabel für drei Größen adaptierbar sein und maximal 80 Musizierende fassen. Mehr Raum gibt es auch für das Publikum, das vor allem das neue Foyer im ersten Stock samt Loggia über dem Haupteingang spüren wird.

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