Fahrbericht

Enyaq Coupé: Ein E-Škoda, der aufzeigt und vorlegt

Der freistehende Touchscreen dominiert den Innenraum des Enyaq.
Der freistehende Touchscreen dominiert den Innenraum des Enyaq.Clemens Fabry
  • Drucken

Die Programmierer haben beim Škoda Enyaq Coupé nachgebessert und unter anderem das Batteriemanagement optimiert. Damit kann man nun sehr sparsam unterwegs sein.

Es gerät ja viel durcheinander in der Autowelt – aber dass ein Škoda plötzlich mehr kostet als ein VW, das ist wirklich bemerkenswert.

Der Volkswagen-Konzern wollte den tschechischen Autohersteller ab der Übernahme im Jahr 2000 als billige Einstiegsmarke etablieren, von der sich die Kunden dann zu VW und Audi hocharbeiten. Nur haben dessen verschiedene Chefs in den vergangenen Jahren die Pläne durcheinandergebracht, weil sie für den günstigen Preis hochwertige Fahrzeuge geboten haben, die teilweise ein Upgrade zu einem VW überflüssig gemacht haben.

Hat man jetzt also den Wandel vollzogen, weil der Einstiegspreis des vollelektrischen Škoda Enyaq Coupé höher liegt als der des vergleichbaren Konzernbruders ID.5? Bei VW ist man ab 56.790 Euro dabei, bei Škoda ab 57.590 Euro. Erst ein genauer Blick in die Ausstattungsliste klärt auf: Škoda bietet für das Geld etwas mehr als VW.

Clemens Fabry

Aber auch so würde der Enyaq den höheren Preis rechtfertigen. Er ist ein rundum gelungenes SUV-Coupé, in unserem Test ist er insgesamt das stimmigere Angebot. Der Innenraum ist ordentlich verarbeitet und macht einen wertigen Eindruck. In der Mitte dominiert das freistehende, 13 Zoll große Touchdisplay. Im Fond sitzt man geräumig und entspannt (Radstand: 2765 mm), der Kofferraum bietet auch im Coupé mit 570 Litern viel Platz.

Nachgebessert haben die Tausenden Programmierer von Cariad, dem konzerneigenen Softwareunternehmen, das den Verantwortlichen – höflich gesagt – nicht nur Freude bereitet. Die neue Software-Version ME3 brachte etliche Verbesserungen, gerade für die Online-Dienste von Škoda. Die Zielführung samt der notwendigen Ladestopps funktioniert nun reibungsloser.

Clemens Fabry

Belegbar verbessert haben die Techniker das Batteriemanagement. In unserem Test erwies sich das Enyay Coupé als äußerst effizient und sparsam: Es benötigte auf einer sanft gefahrenen Strecke lediglich 10,5 kWh, um 100 Kilometer weit zu kommen. Umgerechnet auf herkömmlichen Kraftstoff ist das knapp über ein Liter Diesel.

In der Theorie 700 km weit

Man käme also mit den 77 nutzbaren Kilowattstunden des Akkus (82 kWh brutto) mehr als 700 Kilometer weit, aufladen kann man ihn nun schneller mit 135 kW (bisher wurden nur 120 kW unterstützt). Solche Reichweiten bleiben freilich Theorie, sobald man auf die Autobahn fährt oder die 265 PS, die unser allradgetriebener Enya Coupé iV 80x geboten hat, etwas freudvoller nützt.

Dennoch: Am Ende stand ein Verbrauch von 16,5 kWh auf 100 Kilometern. Auch bei den aktuell hohen Strompreisen sind das weniger als fünf Euro.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.