Österreich verdoppelt Leistungsbilanzüberschuss

Im ersten Halbjahr haben die Exporte um ein Prozent zugelegt, während die Importe um drei Prozent zurückgingen.

Österreichs Wirtschaft hat im ersten Halbjahr im Geschäft mit dem Ausland einen Überschuss von 5,5 Mrd. Euro erwirtschaftet. Exporten von 103,1 Mrd. Euro standen Importe von 97,6 Mrd. Euro gegenüber. Das war ein gut doppelt so hoher Saldo wie im ersten Halbjahr 2013 (2,5 Mrd. Euro). Sowohl die Güter- als auch die Dienstleistungsexporte legten zu, teilte die Nationalbank (OeNB) am Donnerstag mit.

Im ersten Halbjahr haben die Exporte um ein Prozent zugelegt, während die Importe um drei Prozent zurückgingen. Damit verringerte sich das Handelsdefizit von 3,7 Mrd. Euro auf 1 Mrd. Euro. Vor allem im zweiten Quartal legten die Exporte dabei zu, nominell um 2,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Damit haben sie wieder das Niveau vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht.

Ausfuhren nach Deutschland rückläufig

Die Exportwirtschaft wurde im zweiten Quartal nicht nur von osteuropäischen Nachbarländern wie Slowenien (plus 11 Prozent) und Ungarn (plus 5 Prozent), sondern auch von Krisenländern wie Spanien (+5%) und Griechenland (+4%) getragen. Auch in die USA (+5%) und nach Russland (+4%) gingen mehr Exporte, während die Ausfuhren nach Deutschland weiter rückläufig waren. In Summe wurden Drittstaaten - insbesondere Russland und China - als Handelspartner wichtiger, während die EU an Bedeutung verlor.

Wie gewohnt hat der Fremdenverkehr für Überschüsse in der österreichischen Leistungsbilanz gesorgt: Das Plus stieg von 4,5 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode auf 4,9 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2013. Mehr Nächtigungen gab es von Gästen aus Deutschland und der Schweiz, aber auch Russland und China wiesen ein höheres Gästewachstum aus.

Ein robustes Wachstum von 7,6 Prozent zeigten auch die Exporte sonstiger Dienstleistungen. Die Exportquote stieg zwischen 1995 und 2012 um rund sechs Prozentpunkte auf 11 Prozent des BIP, während der Reiseverkehr nur 5 Prozent des BIP erreichte. Im ersten Halbjahr 2013 erwirtschaftete Österreich aus sonstigen Dienstleistungen einen Einnahmenüberschuss von 4,1 Mrd. Euro.

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