Online-Handel nimmt Geschäften Weihnachtsumsatz weg

(c) Bruckberger
  • Drucken

Mehr als 100 Mio. Euro des Weihnachtsgeschäftes werden im Internet umgesetzt. Daher wird der stationäre Handel heuer deutlich weniger umsetzen.

Der Einzelhandel hat in den ersten neuen Monates des Jahres eine insgesamt eher laue Entwicklung durchgemacht. Anfang November teilte die Statistik Austria mit, dass die Händler bis September im Vergleich zum Vorjahr zwar nominell ein Umsatzplus von 1,4 Prozent erzielt haben, inklusive Inflation aber ein Absatzminus von 0,4 Prozent. Nun ist das Weihnachtsgeschäft für viele Branchen die letzte Hoffnung auf eine Verbesserung der gesamten Jahresbilanz.

"Wir gehen davon aus, dass sich die Weihnachtsumsätze 2013 auf rund 1,9 Milliarden Euro in Österreich belaufen werden", so Wolfgang Richter, Geschäftsführer bei RegioPlan Consulting. Nach den Schätzungen von Regioplan könnte somit das Weihnachtsgeschäft heuer um 2,2 Prozent höher als 2012 ausfallen. Unter dem Strich wird aber in den Geschäften weniger umgesetzt werden.

Höchster Onlineanteil für Buchhandel

Denn in diesen Zahlen sind auch die Umsätze des Online-Handels enthalten, der gerade zu Weihnachten eine große Rolle spielt. Vor allem im Buchhandel mit 28 Prozent, im Elektrohandel mit 18 Prozent sowie im Sportartikelhandel mit zehn Prozent hat der Einkauf über das Web bereits beachtliche Anteile erreicht. Aber auch im Bekleidungs-, im Parfümerie- und im Schuhhandel sind die Onlineanteile an den Weihnachtsumsätzen deutlich spürbar.

Onlinehandel im Weihnachtsgeschäft

Branche Weihnachtsumsatz 2013 geschätzt Anteil online
in Mio Euro in Prozent
Bekleidung 340 9
Elektro 255 18
Lebensmittel 230 1
Möbel 175 1
Sportartikel 95 10
Spielwaren 75 5
Uhren und Schmuck 70 6
Bücher 25 28
Parfümerie 25 7
Schuhe 15 7

Insgesamt erreicht der Bekleidungshandel mit rund 340 Millionen Euro die höchsten Weihnachtsumsätze, gefolgt vom Elektrohandel mit 255 und vom Lebensmittelhandel mit 230 Millionen Euro. Die höchsten Weihnachtsumsätze im Ranking der Top stationären Handelsagglomerationen in Österreich erreicht die Mariahilfer Straße. Die beliebte Einkaufsstraße der Wiener wird in diesem Jahr zwischen 57 und 60 Millionen Euro zu Weihnachten umsetzen. Die Shopping City Süd kann mit Mehrumsätzen zu Weihnachten von maximal 52 Millionen Euro, die Wiener Innenstadt (Kärntner Straße, Rotenturmstraße) mit rund 34 Millionen rechnen, teilt RegioPlan mit

„Der Online-Handel setzt aber definitiv mehr um als die Mariahilfer Straße", gibt Richter zu bedenken. „Zwar gibt es noch keine genauen Zahlen zum
tatsächlichen Weihnachtsumsatz in Österreich, der nur
online erzielt wird, jedoch können wir mit Sicherheit behaupten, dass dieser inzwischen höher ist als der einer
stationären Handelsagglomeration ist", gibt Richter zu bedenken. Sicherlich mehr einiges als 100 Millionen Euro der 1,9 Milliarden Weihnachtsumsatz werden Christkind und Weihnachtsmann im Internet ausgeben. Ausgaben, die den stationären Händler in der Kasse fehlen werden.

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Wiener Handel rechnet im Weihnachtsgeschäft mit Umsatzminus

Bei der Umfrage der KMU-Forschung gaben elf Prozent an, ihre Geschenke vorwiegend online zu kaufen.
Österreich

Wiener Handel rechnet im Weihnachtsgeschäft mit Umsatzminus

Bei der Umfrage der KMU-Forschung gaben elf Prozent an, ihre Geschenke vorwiegend online zu kaufen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.