Die Bawag will eine weitere Tranche des vom Staat erhaltenen Partizipationskapitals zurückzahlen. Raiffeisen hat noch immer keinen Rückzahlungsplan.
Wien. Die Bawag gab am Montag bekannt, dass sie im Dezember eine weitere Tranche des vom Staat erhaltenen Partizipationskapitals zurückzahlen wird. Diesmal sind es 150 Millionen Euro. Bereits im Sommer hat die Bank 50 Millionen Euro zurückgeführt. Wie Raiffeisen und Erste Group hatte die Bawag 2009 zur Bewältigung der Finanzkrise Geld vom Steuerzahler erhalten. Die Bawag, die den US-Finanzinvestoren Cerberus und Golden Tree gehört, bekam in Summe 550 Millionen Euro. Die Banken müssen dafür eine jährliche Dividende von acht Prozent zahlen.
Die Bawag baute zuletzt Assets, die nicht zum Kerngeschäft gehören, ab. Auch gab es in den vergangenen Jahren ein großes Kostensenkungsprogramm mit dem Abbau von hunderten Mitarbeitern.
Gerüchten zufolge wollen die US-Eigentümer die Bawag verkaufen. Doch das wird von der Bank bestritten. Im Gegensatz zur Bawag hat die Raiffeisen Bank International noch immer keinen Plan, wann und wie sie die Schulden beim Staat tilgen wird. Raiffeisen erhielt im Zuge der Finanzkrise 1,75 Milliarden Euro. Als erste österreichische Großbank zahlte die Erste Group im Sommer die gesamte Staatshilfe von 1,2 Milliarden Euro zurück. (höll)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2013)