Hubert Saupers neue Doku "We come as friends" (Entente Cordiale) ist beim wichtigsten Indie-Filmfest vertreten, ebenso wie die Romanverfilmung "Feuchtgebiete".
Vor mehr als acht Jahree feierte Hubert Sauper mit seinem Dokumentarfilm "Darwin's Nightmare" einen Welterfolg. Sein neuer Film "We come as friends" (Entente Cordiale) feiert beim Sundance Filmfestival, dem weltweit wichtigsten Festival für Independent-Kino, seine Weltpremiere und ist im internationalen Doku-Wettbewerb vertreten. Neben "We come as friends" sind weitere elf Filme aus aller Welt beim Filmfest, das vom 16. bis zum 26. Jänner im US-Bundesstaat Utah stattfindet, nominiert.
Saupers österreichisch-französische Koproduktion unter Beteiligung der Wiener KGP-Film behandelt die Kolonialisierung von heute, die "im konkreten und im metaphorischen Sinn als menschliches Phänomen dargestellt" wird, wie es in der Filmbeschreibung heißt. "Kolonialisierung findet auch in unserer Zeit statt, ebenso wie Sklaverei in veränderter Form weiterhin stattfindet. Industrieller, massiver und globalisierter noch als vor hunderten Jahren."
"We come as friends" ("Entente cordiale") ist als zweiter Teil einer Trilogie gedacht, deren Auftakt das Oscar-nominierte "Darwin's Nightmare" darstellte.
"Feuchtgebiete" und Stars
Im Spielfilm-Wettbewerb geht unter anderem die Buch-Verfilmung "Feuchtgebiete" des deutschen Regisseur David Wnendt an den Start. Insgesamt treten 56 Filme in der Sparte "World Cinema" für ausländische Produktionen an. Der freizügige Film, nach dem Skandalroman von Charlotte Roche, feiert in Utah seine Nordamerika-Premiere.
Jedes Jahr mischen auch bekanntere Schauspieler beim Sundance-Festival mit. Diesmal werden Stars wie Anne Hathaway, Kristen Stewart, Glenn Close, Philip Seymour Hoffman und Mark Ruffalo mit ihren Indie-Filmen erwartet. Stewart mimt in den US-Spielfilm "Camp X-Ray" eine Wärterin im US-Gefangenenlager Guantanamo. Don Johnson und Sam Shepard sind in dem Thriller "Cold in July" zu sehen.
Sundance
Das in den 1980er Jahren von Robert Redford gegründete Filmfest findet vom 16. bis 26. Jänner im Wintersportort Park City statt.
Insgesamt werden 117 Spielfilme und Dokumentationen aus 37 Ländern gezeigt, viele Filmemacher sind mit ihrem Regiedebüt vertreten. Sie wurden aus weltweit über 4000 Einsendungen ausgesucht.
Seit der Entdeckung des damals völlig unbekannten Regisseurs Steven Soderbergh mit seinem Low-Budget-Streifen "Sex, Lügen und Video", der 1989 zum Kassenknüller wurde, gilt das Festival als Sprungbrett für Filmschaffende.
Im vergangenen Jänner ging der Hauptpreis an den Amerikaner Ryan Coogler für sein Erstlingswerk "Fruitvale". Der Film basiert auf der wahren Geschichte eines jungen Mannes, der im kalifornischen Oakland von einem Polizisten erschossen wurde.
(APA/dpa)