Neue Biografie

Mahler-Tochter und Schuschnigg-Geliebte: Mit großen, blauen Augen

Kurz vor ihrem Tod: die Bildhauerin Anna Mahler 1987 in ihrem Hof in Spoleto, Italien.
Kurz vor ihrem Tod: die Bildhauerin Anna Mahler 1987 in ihrem Hof in Spoleto, Italien. Lillian Birnbaum
  • Drucken

Sie war Bildhauerin. Sie war aber auch Tochter von Gustav und Alma Mahler und die Geliebte Schuschniggs. Jetzt kann man das in Herkunft und Zeit verflochtene Leben Anna Mahlers erstmals in einer runden Biografie nachlesen.

Zwei Mädchen-Skulpturen in der Sammlung des Belvedere, eine Büste des Vaters irgendwo in der Staatsoper. Spärlichste Spuren der Bildhauerin Anna Mahler (1904–1988) in ihrer Heimat Wien. 1938 musste sie aus dieser fliehen, sie kam nie wieder. Nur wenige Wochen, bevor doch eine große Ausstellung ihres Werks im Rahmen der Salzburger Festspiele eröffnet werden sollte, starb sie 83-jährig in London. Die Ausstellung sei ihr „das Wichtigste überhaupt gewesen“.

So liest man es in der gerade erschienenen Biografie Anna Mahlers von Kunsthistorikerin Gabriele Reiterer. Es ist die erste durchgeschriebene große Lebenserzählung dieser nicht unbedingt sympathischen, „belasteten“, schreibt Reiterer, sicher aber faszinierenden nomadischen Persönlichkeit, gern „die dritte Mahler“ genannt. Das mag despektierlich klingen, nach Lektüre dieses Buches könnte man es dabei aber belassen, allerdings in höchster Wertschätzung dieses Umstands. Auch wenn Anna Mahler ihren prominenten Eltern gern eine kleinere Rolle in ihrer Fremdwahrnehmung zugestanden hätte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.