Rapid trauert um verstorbenen Fan

Grün-weiße Enttäuschung
Grün-weiße EnttäuschungAPA/HELMUT FOHRINGER
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Nach der 1:3-Niederlage gegen Dynamo Kiew starb ein langjähriger Anhänger vor dem Stadion an einem Herzinfarkt.

Rapid erlebte in Kiew nicht nur eine sportliche Enttäuschung, sondern auch eine menschliche Tragödie. Nach der 1:3-Niederlage im Finale um den Aufstieg gegen Dynamo Kiew brach ein langjähriger VIP-Fan vor dem Stadion wegen eines Herzinfarkts zusammen. Die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Der regelmäßige Europacup-Begleiter der Hütteldorfer verstarb noch an Ort und Stelle.

Aus sportlicher Sicht war Trainer Zoran Barisic trotz des Ausscheidens bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben. "Die Mannschaft hat gut gespielt. Wir fliegen erhobenen Hauptes nach Hause", erklärte der Wiener vor der Abreise aus der ukrainischen Hauptstadt.

Die Chance auf das Weiterkommen wäre da gewesen - Terrence Boyd gelang die schnelle Führung, bei 1:2 ließ Steffen Hofmann zwei gute Gelegenheiten aus. "Auf so einem Niveau entscheiden eben Kleinigkeiten", meinte Barisic.

Chancen nicht genützt

Zu diesen Kleinigkeiten zählte unter anderem, dass Rapid trotz großer Räume nach dem 1:0 die Konter schlampig ausführte. "Da ist der letzte Pass oft nicht gekommen. Und die Chancen, die wir hatten, haben wir vergeben", sagte Barisic. Nach dem Seitenwechsel fanden die Grün-Weißen gegen die deutlich defensiver agierenden Ukrainer kein Rezept. "Wir sind dann nicht durchgekommen, weil wir zu wenig versucht haben, über die Seiten durchzubrechen", kritisierte der Coach und bezeichnete das dritte Gegentor aus einem fragwürdigen Freistoß als "den letzten Knackpunkt".

Die Enttäuschung nach dem verpassten Einzug in die Runde der letzten 32 war kurz nach dem Schlusspfiff noch spürbar. "Wo wir den Aufstieg verspielt haben, ist schlussendlich egal, wahrscheinlich sogar in Kiew. Wir hatten diesmal leider nicht das Glück auf unserer Seite."

Die Bilanz nach zehn Europacup-Partien in diesem Jahr mit nur zwei Niederlagen ist für Barisic dennoch zufriedenstellend. "Wenn mir bei den Tripolis-Spielen (Anm.: Asteras Tripolis war Rapids Gegner in der Drittrunden-Qualifikation) jemand gesagt hätte, wir haben im Dezember in Kiew ein Finalspiel um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale, hätte ich das sofort unterschrieben."

Barisic: "Müssen uns in allem verbessern"

So bleibt als Trost für Barisic, dass seine überwiegend junge Truppe in den vergangenen Monaten wertvolle Erfahrungen sammeln durfte. "Wir wissen, dass wir uns noch in allen Belangen verbessern müssen. Aber wir haben eine gute Mannschaft, die in Europa mithalten kann und sich auf einem guten Niveau befindet", betonte der 43-Jährige.

Hohe Qualität wurde den Hütteldorfern auch von Dynamo-Kiew-Innenverteidiger Aleksandar Dragovic bescheinigt. "Rapid war in der ersten Hälfte sehr stark, ist dann aber in Schönheit gestorben." Über den nächsten Europa-League-Gegner seines Vereins machte sich der ÖFB-Internationale gegenüber dem ORF noch keine großen Gedanken. "Nur Salzburg würde ich gern vermeiden. Ich will nicht schon wieder gegen einen österreichischen Club spielen", sagte der Ex-Austrianer, der am Freitag nach Wien reiste und in seinen Winterurlaub startete.

Schon unmittelbar nach dem Match trat die Rapid-Delegation samt über 1.000 Fans den Flug in die Heimat an. Die Befürchtungen, mitgereiste Anhänger könnten angesichts der im Moment angespannten Lage in Kiew Probleme bekommen, bewahrheiteten sich nicht. Trotzdem kam es zu einer Tragödie: Ein langjähriger Rapid-VIP-Fan brach nach dem Spiel vor dem Stadion wegen eines Herzinfarkts zusammen. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos - der regelmäßige Begleiter der Hütteldorfer auf Europacup-Reisen verstarb noch an Ort und Stelle.

(APA)

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