Ederer: Hypo-Aufsichtsrat von Put-Option nicht informiert

Othmar Ederer, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GraWe) und langjähriges Mitglied des Hypo-Aufsichtsrat
Othmar Ederer, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GraWe) und langjähriges Mitglied des Hypo-AufsichtsratAPA
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Er habe von der Sondervereinbarung erst 2010 erfahren, sagte Ex-Aufsichtsrat Otmar Ederer als Zeuge im Hypo-Prozess.

Othmar Ederer, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GraWe) und langjähriges Mitglied des Hypo-Aufsichtsrat, sagte am Mittwoch als Zeuge beim Untreue-Prozess gegen vier ehemalige Vorstände der Hypo-Bank Alpe Adria aus. Er erklärte, von einer Put-Option der Vorzugsaktien 2006 nichts gewusst zu haben.

Er habe erst im Juli 2010 von der Put-Option der Vorzugsaktien 2006 erfahren, sagte Ederer, der von 1992 bis 2009 dem Aufsichtsrat der Hypo angehört hat. Der Aufsichtsrat sei über dieser Sondervereinbarung zur Rückgabe der Aktien nicht informiert worden. Darauf meinte Christian Liebhauser-Karl, es sei für ihn nur schwer nachvollziehbar, dass ein "Urgestein" im Aufsichtsrat, der darüber hinaus mit zwei Vorständen per Du sei, davon gar nichts gewusst habe. Wie er sich das erklären könne, fragte er den Zeugen. "Das kann ich mir nicht erklären", antwortete Ederer.

Keine Informationspflicht an Aufsichtsrat

"Hätte Sie der Vorstand darüber informieren müssen?" fragte der Richter. Das wäre nicht notwendig gewesen, wenn der Vorstand von der Eigenmitteltauglichkeit der Aktien überzeugt gewesen sei. Bei schweren Bedenken hätte er den Aufsichtsrat jedoch informieren sollen. Aber offensichtlich sei der Vorstand davon ausgegangen, dass die Eigenmittelfähigkeit gegeben sei, sagte Ederer. Es sei im Aufsichtsrat auch nicht darüber berichtet worden, dass die Aktien auf dem Markt nur schwer zu platzieren gewesen seien.

Die Eigenmittelgenerierung sei natürlich ein Thema gewesen, sagte Ederer. Daher habe der Vorstand auch die Ausgabe der Vorzugsaktien vorgeschlagen. Er, Ederer, habe die Information gehabt, dass das Geschäft wie die erste Vorzugsaktientranche im Jahr 2004, die mit einer Call-Option versehen war, abgewickelt würde.

Ederer informierte, nachdem er davon erfahren hatte, die Finanzmarktaufsicht über die Put-Option. Wie sie darauf reagiert habe, wisse er nicht. Sie habe es zur Kenntnis genommen, sagte er. Zum Beschluss und Auszahlung einer Sonderdividende erklärte Ederer, er sei hier weder in die Entscheidungsfindung noch in die Entscheidung eingebunden gewesen.

(APA)

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