Anwalt erwartet Pussy-Riot-Freilassung vor Neujahr

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FILE RUSSIA JUSTICE AMNESTY BILL PUSSY RIOTAPA (EPA/MAXIM SHIPENKOV)
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Die beiden Musikerinnen Alechina und Tolokonnikowa fallen unter das Amnestiegesetz, dadurch würden sie vor Neujahr freikommen.

Die beiden inhaftierten Musikerinnen der russischen Frauenpunkband Pussy Riot werden nach Angaben eines Anwalts voraussichtlich noch vor Neujahr freikommen. Pjotr Saikin sagte laut Nachrichtenagentur Itar-Tass am Freitag, seine Mandantin Maria Alechina werde "sicherlich nicht dieses Wochenende" entlassen.

Doch es sei damit zu rechnen, dass alle, die unter die von der Duma beschlossene Amnestie fielen, bis zum Jahresende auf freien Fuß kämen. Die 25-jährige Alechina verbüßt ihre zweijährige Lagerhaft wegen Rowdytums in Nischni Nowgorod, 450 Kilometer östlich von Moskau.

Ihre 24-jährige Bandkollegin Nadeschda Tolokonnikowa sitzt die zwei Jahre im 4400 Kilometer von Moskau entfernten Krasnojarsk in Ostsibirien ab. Ihr Mann, Pjotr Wersilow, hielt sich dort auf und kündigte über den Kurznachrichtendienst Twitter an, dass er ihre baldige Freilassung erwarte.

Planmäßig im März aus Haft entlassen

Die beiden Pussy-Riot-Mitglieder sollten planmäßig im März kommenden Jahres aus der Haft freikommen. Bisher scheiterten alle Versuche, eine vorzeitige Haftentlassung zu erreichen. Unter das am Donnerstag vom Parlament verabschiedete Amnestiegesetz fallen Menschen, die zu weniger als fünf Jahren Haft verurteilt wurden. Erwähnt werden insbesondere Frauen mit minderjährigen Kindern, und wegen Rowdytums Verurteilte.

Die beiden Frauen, die kleine Kinder haben, waren wegen Rowdytums verurteilt worden, weil sie im Februar 2012 in einer Moskauer Kathedrale mit einem Punk-Konzert gegen den damaligen Regierungschef und heutigen Präsidenten Wladimir Putin demonstriert hatten.

(APA/AFP/dpa)

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