Hamburg: Ausschreitungen bei Protesten für "Rote Flora"

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GERMANY HAMBURG PROTEST(c) EPA (AXEL HEIMKEN)
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Die Polizei hat Hamburg zum Gefahrengebiet erklärt. In der Nacht griffen Demonstranten die Polizeiwache auf der Reeperbahn an.

Bei der Demonstration für den Erhalt des linken Kulturzentrums "Rote Flora" im Hamburger Schanzenviertel am Samstag gab es Ausschreitungen. Mehr als 7000 Teilnehmer haben sich vor dem besetzten Gebäude im Schanzenviertel versammelt, berichtet "Spiegel Online". Polizisten wurden mit Böllern, Flaschen, Steinen und Rauchbomben beworfen, daraufhin haben Einsatzkräfte den Zug der Demonstranten gestoppt und setzten einen Wasserwerfer ein. Mehrere Polizisten wurden verletzt, Angaben über verletzte Demonstranten lagen zunächst nicht vor. Die Polizei löste die Großdemonstration wegen der Krawalle auf.

Die Polizei hatte mit Ausschreitungen gerechnet und war mit einem Großaufgebot von mehr als 2000 Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz. Zuvor hatte sie die gesamte Innenstadt zum "Gefahrengebiet" erklärt. Zwischen 14.00 und 23.00 Uhr können Beamte dort ohne konkreten Verdacht Menschen durchsuchen oder in Gewahrsam nehmen sowie Platzverweise erteilen. Alle Bürgerschaftsfraktionen hatten zuvor parteiübergreifend zum friedlichen Protest aufgerufen.

In der Nacht auf Samstag haben mehr als 300 vermummte Personen auf der Hamburger Reeperbahn die Polizeiwache Davidwache und davor parkende Polizeiautos mit Steinen beworfen. Sieben Streifenwagen wurden so stark beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten. Das gab die Polizei Samstagfrüh bekannt.

Am Freitagabend war die Polizei mit 150 Beamten ausgerückt, um den Bereich um die Davidwache zu sichern. Die Randalierer zogen daraufhin weiter und verteilten sich in den angrenzenden Straßenzügen. Dort setzten sie Mülltonnen in Brand und warfen die Scheiben einer Sparkassenfiliale ein.

"Gegen 3.00 Uhr morgens war der Spuk vorbei", sagte ein Polizeisprecher. Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen. Wie hoch der Schaden ist und die Hintergründe der Ausschreitungen waren zunächst unklar.

>> Bericht in "Spiegel Online"

(APA/dpa/Red.)

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