Alles nur olympische Spekulationen.
Der alpine Weltcup in Lienz wurde zu einem rot-weiß-roten Skifest, die Damen haben in Osttirol selbstbewusst Flagge gezeigt. Nach dem Triumph von Anna Fenninger im Riesentorlauf durfte sich im Slalom Marlies Schild feiern lassen. Als neue Rekordhalterin im Stangenwald, als Muster an Beharrlichkeit, als unermüdliche Kämpferin, die sich auch von schwersten Verletzungen nicht hat in die Knie zwingen lassen. Schild ist nun im Besitz der alleinigen Bestmarke, sie hat die Schweizerin Vreni Schneider distanziert. 35 Weltcupsiege im Slalom sind nahezu unvorstellbar, weil jedes Tor eine Falle und Gefahr darstellt.
Marlies Schild, schon vor den Weihnachtsfeiertagen in Courchevel nicht zu schlagen, ist in der Lage, den Angriff der jungen Wilden abzuwehren. Die 32-Jährige hat den Dreh heraußen, sie schöpft aus der Ruhe so viel Kraft, dass sie damit auch bei Olympia in Sotschi zu den Medaillenkandidatinnen zählt.
Bei den Herren wird hingegen weiterhin Statistik bemüht. Mit der Abfahrt von Bormio sind die Würfel gefallen, in den schnellen Disziplinen ist im Kalenderjahr 2013 kein einziger Sieg gelungen. 26 Jahre lang ist das den Österreichern erspart geblieben. Von einer Blamage sind die ÖSV-Herren aber weit entfernt, ein Erfolg in Abfahrt oder Super-G scheint irgendwie nur eine Frage der Zeit zu sein. Die Winterspiele wären doch ein idealer Zeitpunkt, um zurückzuschlagen.
E-Mails an:wolfgang.wiederstein@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2013)