Ski alpin: Marlies Schild feiert in Lienz Rekordsieg

Marlies Schild
Marlies SchildAPA/HANS KLAUS TECHT
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Marlies Schild fuhr im Slalom vom sechsten Platz noch zum 35. Weltcupsieg und verbesserte damit die Bestmarke von Vreni Schneider.

Fast zwei Jahre hat sich Marlies Schild gedulden müssen, ehe ihr die Egalisierung des Slalom-Rekordes von Vreni Schneider gelang. Nur 12 Tage später sauste die Salzburgerin in Lienz zur Krönung. Mit nun 35 Weltcupsiegen ist sie alleinige Rekordhalterin im Torlauf. In der Dolomitenstadt gewann die 32-Jährige vor der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin (0,41) und der Deutschen Maria Höfl-Riesch (0,63).

Schild gelang im Finale dank einen sensationellen Schlusshanges der Sprung vor sechs auf eins, gerührt nahm sie die Ehrungen im Zielraum entgegen. "Nach dem 34. Sieg war ich schon überglücklich, da ist etwas abgefallen von mir. Ich bin im Training schon lockerer gefahren. Mir hat es immer Spaß gemacht, aber jetzt noch mehr", sagte die Saalfeldnerin, die nun bei insgesamt 37 Weltcupsiegen und damit einem mehr als ihr Lebensgefährte Benjamin Raich hält.

Im ersten Durchgang war es ihr nicht gut ergangen. "Da habe ich mir ein bissl schwergetan, bin zu hart gefahren." Im zweiten Lauf des von Regen beeinträchtigten Rennens ging sie mit mehr Gefühl ans Werk. "Ich habe versucht, feiner zu fahren und die Spuren zu treffen. Das hat oben nicht so funktioniert. Am Schlusshang habe ich dann probiert, die Ski laufen zu lassen." Schild feierte den sechsten Sieg an einem 29. Dezember, sie hat nun viermal in Lienz und zweimal auf dem Semmering gewonnen.

Bernadette Schild und Zettel mit Fehlern

Die zur Halbzeit hinter Shiffrin zweitplatzierte Schwedin Maria Pietilä-Holmner schied aus, ebenso die auf Rang drei liegende Niederösterreicherin Kathrin Zettel. Die hinter Höfl-Riesch fünftplatzierte Bernadette Schild stieg sich am Zielhang selbst auf die Ski und wurde auf Platz 26 durchgereicht. "Ich weiß auch nicht genau, was da passiert ist. Es ging so schnell", meinte die jüngeren Schild-Schwester. Nicole Hosp wurde 14., Alexandra Daum 17.

"Berni ist sich selbst auf die Skispitzen gestiegen, Zetti hat alles riskiert, die hat ein bisschen die Position verloren, den Schlag aufgenommen und kam nicht mehr ins Tor. Aber sie haben riskiert, sie wären locker unter den Fünf mitgefahren. Ohne riskieren gewinnt man da nix", sagte Technik-Trainer Stefan Bürgler. Den starken Zielhang von Marlies Schild hatte er nicht gesehen. "Es muss beeindruckend gewesen sein, sonst machst die Sekunde nicht gut."

Die erfolgreichste Läuferin am Lienz-Wochenende war Shiffrin mit Platz drei im Riesentorlauf und zwei im Slalom. "Ich freue mich über beide Resultate gleichermaßen. Ich bin mit dem heutigen Platz sehr zufrieden, ich bin im zweiten Durchgang nicht so in den Rhythmus gekommen", sagte die 18-jährige Slalom-Weltmeisterin. Sie führt im Disziplinweltcup mit zwei Punkten Vorsprung auf Marlies Schild.

Höfl-Riesch übernimmt Gesamtführung

Höfl-Riesch übernahm die Führung im Gesamtweltcup, sie hat ebenfalls nur zwei Zähler Vorsprung auf die Liechtensteinerin Tina Weirather und 14 auf die Salzburgerin Anna Fenninger, die am Samstag den Riesentorlauf gewonnen hat. Beide waren am Sonntag ebenso wie die Gesamtvierte Lara Gut (SUI) nicht am Start. "Im Hinblick auf den Gesamtweltcup ist der Slalom natürlich eine wichtige Disziplin für mich, weil die anderen da nicht starten", sagte Höfl-Riesch. "Es es ist schön, als Führende ins neue Jahr zu gehen."

Die Krise von Michaela Kirchgasser hielt an. Als Fünfte im Courchevel-Slalom hat sie ein einziges gutes Saisonresultat zu Buche stehen, nach dem Ausfall im Riesentorlauf folgte in der Dolomitenstadt auch einer im Slalom. Rosina Schneeberger sah ebenfalls im ersten Lauf das Ziel nicht, die nur wenige Kilometer vom Rennort entfernt wohnende Carmen Thalmann (34.), Ramona Siebenhofer (39.) und Christina Ager (43.) verpassten die Qualifikation für das Finale. Weiter geht es mit dem Slalom in Bormio, vor der Olympia-Nominierung steht auch noch Flachau auf dem Programm.

(APA)

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