Ski alpin: Svindal fährt in einer eigenen Liga

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Die ÖSV-Herren beenden das Jahr 2013 ohne Speed-Sieg. Aksel Lund Svindal gewann die Abfahrt in Bormio vor Hannes Reichelt und dem Kanadier Erik Guay.

Bormio/Wien. Hannes Reichelt zeigte keine negative Reaktion, mit dem zweiten Platz in der Abfahrt von Bormio konnte der Salzburger sehr gut leben. „Ich habe mich unten gar nicht so gut gefühlt, Neuschneepisten mag ich eigentlich nicht so“, sagte der 33-jährige Vorjahressieger, dem 0,39 Sekunden auf den Schnellsten, Aksel Lund Svindal, fehlten. Der Norweger war zum bereits vierten Mal in dieser Saison eine Klasse für sich, insgesamt war es sein 25. Weltcupsieg.

Die wie gewohnt anspruchsvolle und kräfteraubende Stelvio hatte Svindal besser als all seine Herausforderer im Griff. „Aber hinter ihm Zweiter zu werden, ist keine Schande“, befand Reichelt. Svindal demonstrierte in Bormio eindrucksvoll seine Vormachtstellung im Speed-Bereich. Der 31-Jährige hat in dieser Saison schon die Super-G-Rennen von Lake Louise und Gröden sowie die Abfahrt von Beaver Creek gewonnen. Die Konkurrenz wirkte angesichts der Dominanz des Skandinaviers schon etwas ratlos. „Um Svindal zu schlagen, muss wirklich alles zusammenpassen. Heute hatte er wieder einen super Lauf, da bräuchte es schon einmal einen normalen von ihm“, meinte Reichelt. Das Podest komplettierte der Kanadier Erik Guay. Der Triumphator von Gröden lag bis zur letzten Zwischenzeit sogar auf Siegeskurs, ehe ihn ein Fehler im Schlussabschnitt noch viel Zeit kostete.

Die Fragen nach dem Sieg

Die Österreicher präsentierten sich mannschaftlich geschlossen. Neben Reichelt landeten mit Matthias Mayer (5.) und Markus Dürager (10.) zwei weitere ÖSV-Abfahrer unter den Top Ten. In den Punkterängen klassierten sich zudem Joachim Puchner (12.), Otmar Striedinger (16.), Romed Baumann (18.), Florian Scheiber (20.), Max Franz (25.) und Klaus Kröll (27.). Speziell mit Mayers Top-Platzierung war nach mäßigen Trainingsleistungen nicht zu rechnen.

„Ein fünfter Rang in Bormio fühlt sich superlässig an. Es sind nur große Namen rund um mich“, freute sich Mayer über sein bisher bestes Abfahrtsresultat. Dennoch beendeten die heimischen Speed-Herren ein Kalenderjahr erstmals seit 26 Jahren wieder ohne Sieg. Für Mayer ist dieser Umstand nur ein kleiner Wermutstropfen. „Kein Team hat so viele Fahrer vorn wie wir“, verwies der 23-Jährige auf die Ausgewogenheit innerhalb der Mannschaft. „Aber solange der Sieg fehlt, werden auch die Fragen weitergehen . . .“ (cg)

Herren-Abfahrt Bormio

1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:54,08
2. Hannes Reichelt (AUT) +0,39
3. Erik Guay (CAN) +0,51
4. Adrien Theaux (FRA) +0,89 5. Matthias Mayer (AUT) +0,96 6. Christof Innerhofer (ITA) +0,98 7. Didier Defago (SUI) +1,13 7. Guillermo Fayed (FRA) +1,13 9. Varettoni (ITA) +1,14 10. Markus Dürager (AUT) +1,18.

Abfahrtsweltcup: 1. Svindal (NOR) 300 2. Guay (CAN) 207 3. Reichelt (AUT) 180 4. Theaux (FRA) 135.

Gesamtweltcup: 1. Svindal (NOR) 630 2. Hirscher (AUT) 435 3. Ligety (USA) 329 4. Reichelt (AUT) 296.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2013)

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