Kindergarten

Die Geschichte des Kindergartens: Eine pädagogische Abenteuergeschichte

Auf einer Wanderung von Blankenburg nach Keilhau war es, als der Kindergarten zu seinem Namen kam.
Auf einer Wanderung von Blankenburg nach Keilhau war es, als der Kindergarten zu seinem Namen kam.Die Presse/Clemens Fabry
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Die Historie des Kindergartens handelt von Strickschulen, Heiratsverboten, Pariser Trends und großer Armut. Wie aus der »Offenbarung« eines deutschen Pädagogen ein internationales Erfolgsmodell wurde.

Auf einer Wanderung von Blankenburg nach Keilhau war es, als der Kindergarten zu seinem Namen kam. Da, so ist es zumindest überliefert, traf es den Thüringer Pädagogen Friedrich Fröbel im Frühjahr 1840 „wie eine Offenbarung“. Und er notierte: „Wie in einem Garten unter Gottes Schutz und unter der Sorgfalt erfahrener, einsichtiger Gärtner im Einklang mit der Natur, so sollen hier die edelsten Gewächse, Menschen, Kinder als Keime und Glieder der Menschheit, in Übereinstimmung mit sich, mit Gott und der Natur erzogen werden.“

Zehn Jahre später war es ein ausgewanderter deutscher Geistlicher – Johannes Ronge – der in England den ersten Kindergarten gründete und bei dieser Gelegenheit den Begriff unübersetzt beibehielt. Im anglofonen Raum hat sich „kindergarten“ oder auch „kindergarden“ bis heute gehalten. In den meisten anderen Ländern wurde der Terminus eingebürgert – der hebräische Begriff „gan yeladim“ beispielsweise bedeutet wörtlich übersetzt aber auch nichts anderes als „Garten der Kinder“.

Fröbel war mit seiner Idee des Kindergartens der Erste, der die Entwicklung des Kindes und nicht die bloße Beaufsichtigung in den Mittelpunkt stellte. Im Unterschied zum Kindergarten, wie wir ihn heute kennen, hat er ihn aber ursprünglich als Einrichtung für Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren konzipiert, in denen den Müttern beigebracht werden sollte, wie sie die Entwicklung ihrer Kinder durch Spielen fördern und wie durch das Spielen Vorstellungskraft und körperliche Fähigkeiten geschult werden können. In Preußen und Bayern waren Kindergärten nach Fröbels Modell von 1851 bis 1860 verboten, weil seine pädagogischen Auffassungen dort als verderblich galten.

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