Ski alpin: Kirchgasser Kombi-Zweite in Zauchensee

Michaela Kirchgasser
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Marie-Michele Gagnon (CAN) siegte vor Michaela Kirchgasser. Nicole Hosp fiel als Halbzeitführende im Slalom noch aus den Podestplätzen.

Der alpine Skiweltcup hat ein neues Siegergesicht. Die Kanadierin Marie-Michele Gagnon hat am Sonntag die Super-Kombination in Zauchensee vor der Salzburgerin Michaela Kirchgasser (+0,32 Sek.) und Maria Höfl-Riesch (0,39) für sich entschieden. Die Deutsche führt damit wieder im Gesamtweltcup, sie hat 22 Punkte Vorsprung auf Anna Fenninger, die Tages-Achte wurde.

Die nach dem Super-G führende Nicole Hosp fiel mit ihrer Slalomleistung auf Platz vier zurück, sie war auf ihren ersten Weltcupsieg seit 13. Jänner 2008 in Maribor (Slalom) losgegangen und ob des Rückfalls bitter enttäuscht. Ramona Siebenhofer wurde als drittbeste Österreicherin Siebente, Elisabeth Görgl, Samstag Siegerin der Abfahrt, kam auf Platz elf.

Kirchgasser: "Das tut gut"

Nach dem Super-G war Kirchgasser an der 20. Stelle gelegen und mit 1,50 Sekunden Rückstand auf Hosp sehr zufrieden mit ihre Speed-Vorstellung. "Ich habe mir gedacht, dass es mir zu schnell werden wird. Aber ich kenne die Strecke ja von jungen Jahren, das musst du einfach ein paar Kurven gut erwischen", meinte die Salzburgerin nach ihrem ersten Weltcup-Podestrang im Olympiawinter. "Das tut gut, die Freude ist groß. In der Kombi ist es schwierig, auf das Stockerl zu kommen, weil das sehr viele sind. Deshalb macht es mich auch stolz."

Nach ihrem von Mauro Pini, dem Neo-Trainer der Slowenin Tina Maze (6.), gefinkelt gesetzten Torlauf war sie nicht sicher gewesen, ob das für das Stockerl reichen wird. "Der Slalom war von mir nicht gut genug, aber dann ist es, wie man so sagt, schön für mich gelaufen. Skifahrerisch war heute der Super-G besser. Der Slalom war brutal schwierig, ein weiter Abstand zwischen den Toren. Nicht gerade meine Vorliebe. Und die Piste ist nicht pickelhart, da darfst nicht richtig hindrücken."

Der erste Platz sei drinnen gewesen, meinte Kirchgasser die diesen "in meiner Spezialdisziplin im Slalom und das irgendwo zwischen Start und Ziel" verpasst hatte. "Natürlich wäre der Sieg drinnen gewesen, aber Marie ist in einer Wahnsinns-Slalomform. Wir haben gesagt, wir fahren unser kleines Derby aus. Und sie hat gewonnen. Ich werde am Dienstag zurückschlagen und dann passt das." Dienstagabend steht in Flachau der Nachslalom auf dem Programm.

Hosp: "Nicht so gegangen wie vorgenommen"

Ganz anders war die Gemütslage bei Hosp. "Es zipft mich an, weil der Slalom nicht so gegangen ist, wie ich mir das vorgenommen habe. 1,4 Sekunden Vorsprung auf einer Piste, auf der die Verhältnisse so schnell nachlassen, ist nicht so viel Vorsprung. Ich habe probiert, Vollgas zu fahre", erklärte die Tirolerin. "Leider muss ich auf meinen nächsten Sieg weiter warten."

Über das Gesamtergebnis sei sie überhaupt nicht erfreut. "Wenn man nach dem ersten Durchgang führt und dann zurückfällt, hat das einen bitteren Beigeschmack." Aus dem Sonntag nehme sie aber mit, dass sie einen sehr guten Super-G gefahren sei. "Das taugt mir. Die letzten Super-G-Siegerinnen sind ja auch am Start gewesen, ich habe alle hinter mir gelassen, das stimmt mich zuversichtlich."

Siegerin Gagnon war zuvor im Weltcup erst einmal auf dem Podest gewesen, im März 2012 als Dritte im Aare-Slalom. "Das ist wunderbar. Ich bin selbst überrascht, ich war ja 1,4 Sekunden zurück. Ich habe dann einfach mein Bestes versucht. Es ist ein magischer Moment. Ich bin mit der Saison ja schon so zufrieden, aber das krönt alles", meinte die 24-Jährige. Gagnon fährt alles Disziplinen, im Slalom war sie diese Saison viermal in den Top-6, im Super-G zweimal Top-10.

Görgl hat Olympia-Ticket im Visier

Görgl lag nach dem Super-G an sechster Position, sie hat allerdings das letzte Mal vor dem Jahreswechsel Slalom trainiert. "Grundsätzlich habe ich das ja im Blut. Aber Weiterentwicklung ist halt nur möglich, wenn man das auch trainiert", sagte die Steirerin mit einem Grinsen.

Für Olympia dürften sich das ÖSV-Quartett Kirchgasser, Hosp, Fenninger und Görgl abzeichnen, die ja alle auch in anderen Disziplinen antreten werden. Es steht vor den Winterspielen keine Kombi mehr auf dem Programm.

Erfolgreichste Athletin in Zauchensee war mit zwei dritten Rängen Höfl-Riesch. Sie kann Dienstag in Flachau die Weltcupführung weiter ausbauen. Dort hat sie einmal gewonnen und war zweimal Zweite.

(APA)

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