Für Cristiano Ronaldo kann es nur einen geben

Real Madrid's Ronaldo reacts after missed scoring opportunity against Osasuna during Spanish King's Cup match at Santiago Bernabeu stadium in Madrid
Real Madrid's Ronaldo reacts after missed scoring opportunity against Osasuna during Spanish King's Cup match at Santiago Bernabeu stadium in MadridREUTERS
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Der portugiesische Superstar fühlt sich immer als bester Fußballer der Welt und reist siegessicher mit Familie zur Weltfußballer-Gala nach Zürich. Bayern-Legionär David Alaba ist für die Fifa-Weltelf nominiert.

Zürich. Im Rahmen der prunkvollen Fifa-Gala am heutigen Abend in Zürich deutet alles auf eine Wachablöse hin. Als großer Favorit für den begehrten Titel des Weltfußballers 2013 gilt diesmal nämlich Cristiano Ronaldo, sein größter Herausforderer dürfte Franck Ribéry sein. Lionel Messi, der zuvor viermal in Folge triumphierte, ist nach einem Jahr mit vielen Verletzungen nur krasser Außenseiter.

Im Gegensatz zu Ribéry und Messi hat Ronaldo im abgelaufenen Jahr keinen einzigen Titel gewonnen. Dennoch kann der Real-Madrid-Star auf beeindruckende Zahlen verweisen: Der Portugiese, vor sechs Jahren Sieger der Wahl, erzielte 2013 in 51 Pflichtspielen für den spanischen Rekordmeister 56 Tore.

Einen ebenso wichtigen Beitrag zu einem möglichen Sieg Ronaldos könnte allerdings eine umstrittene Fifa-Entscheidung geleistet haben: Der Weltverband beschloss am 19.November – an jenem Tag, als Ronaldo Portugal mit einem Hattrick gegen Schweden zur WM schoss – eine Verlängerung der Frist für die Stimmabgabe bis 29.November. Ursprünglich hätte die Wahl schon im Oktober abgeschlossen sein sollen.

In internationalen Medien wurde diese Vorgehensweise auch als Entschuldigung von Fifa-Präsident Joseph Blatter gewertet, der sich kurz zuvor despektierlich über Ronaldo geäußert hatte. Der 28-Jährige kündigte daraufhin an, wie schon in den vergangenen Jahren, als ein Sieg von Messi zu erwarten war, nicht zur Gala nach Zürich zu reisen.

In der Vorwoche änderte Ronaldo allerdings seine Meinung und jettet nun sogar mit seiner Familie in die Schweiz – laut spanischen Zeitungsberichten, weil er von der Fifa bereits über seinen Sieg informiert wurde. Konkurrent Ribéry will dies noch nicht glauben. „Ich habe eine große Chance. Mein bestes Jahr war 2013. Ich habe in diesem Jahr alles mit meiner Mannschaft und auch individuell sehr gut gemacht“, sagte der Bayern-Offensivspieler.

Ribéry, der mit den Bayern im abgelaufenen Jahr fünf Titel (Meisterschaft, Cup, Champions League, europäischer Supercup, Club-WM) gewonnen hat, reist mit seinen für die Weltauswahl nominierten Klubkollegen Philipp Lahm und Manuel Neuer nach Zürich. Nicht im Flieger sitzt David Alaba, der ebenfalls für einen Platz in der besten Elf 2013 nominiert ist. Die Weltauswahl wird von der internationalen Spielergewerkschaft (FIF Pro) gewählt, über den Weltfußballer stimmen Nationalteamtrainer und -kapitäne sowie ausgewählte Journalisten ab.

Alabas Konkurrent um den Platz links in der Viererkette ist Barcelonas Jordi Alba, der gemeinsam mit Messi nach Zürich kommt. Der Argentinier fiel 2013 wegen diversen Muskelverletzungen monatelang aus. Trotzdem wurde er spanischer Meister und Supercupsieger und holte den spanischen Schützenkönig sowie den „Goldenen Schuh“ für Europas besten Torschützen. Der vierfache Weltfußballer brachte es 2013 auf 39Tore in 40 Pflichtspielen für den FC Barcelona. Allerdings war der 26-Jährige nur in 26 dieser Partien über die komplette Distanz im Einsatz und dabei auch nicht immer topfit.

Die Nominierten: Weltfußballer 2013: Cristiano Ronaldo (POR/Real Madrid), Lionel Messi (ARG/FC Barcelona), Franck Ribéry (FRA/Bayern).

Weltfußballerin 2013: Nadine Angerer (GER/Brisbane Roar), Marta (BRA/Tyresö FF), Abby Wambach (USA/Western New York Flash).

Welttrainer 2013: Alex Ferguson (ehemals Manchester United), Jupp Heynckes (ehemals Bayern), Jürgen Klopp (Dortmund).

Welttrainer Damenmannschaft 2013: Silvia Neid (Deutschland), Ralf Kellermann (VFL Wolfsburg), Pia Sundhage (Schweden).

Fifa-Weltelf: 55 Nominierte, u.a. David Alaba, Fifa Puskás Award (schönstes Tor): Zlatan Ibrahimović (Schweden), Nemanja Matić (Benfica), Neymar (Brasilien).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2014)

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