Formel 1: Die Kinderkrankheiten der Königsklasse

FORMEL 1 - Praesentation Red Bull Racing
FORMEL 1 - Praesentation Red Bull Racing(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ XPB Images)
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Mit den Testfahrten in Jerez stellten alle Teams ihre neuen Rennwagen in die Auslage. Sebastian Vettel hielt sich mit Prognosen zurück.

Jerez de la Frontera. Die runderneuerten Formel-1-Boliden von Mercedes und Red Bull wurden am Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert. Unmittelbar vor dem Beginn der ersten Testfahrten im spanischen Jerez zeigten Lewis Hamilton und Nico Rosberg den F1-W05. Danach stellten Weltmeister Sebastian Vettel und sein Neo-Kollege Daniel Ricciardo ihren neuen Dienstwagen, den RB10, vor.

„Das Auto sieht diesmal ziemlich anders aus, vor allem drunter“, betonte Vettel, der ab 16. März seine Mission „Titel Nummer fünf“ in Angriff nehmen wird. Neben gravierenden aerodynamischen Änderungen werden die Autos neuerdings von Turbotriebwerken und einem deutlich leistungsstärkeren Hybridsystem angetrieben.

Am RB10 fällt die regelbedingt tiefe Nase auf, die die heurige Maximalhöhe von 18,5 Zentimetern nicht überschreiten darf. Sie läuft spitz zu, ist vorn schwarz lackiert und flach. Angetrieben wird das Auto, mit dem Red Bull in seine zehnte Formel-1-Saison startet, wie in den vergangenen Jahren von einem Renault-Motor.

Beten für Schumacher

„Wir hatten einen unglaublichen Lauf mit vier Titeln in Serie. Natürlich versuchen wir, den fünften hintereinander zu holen“, sagt Vettel. „Aber die Erwartungen sind vorerst noch sehr niedrig. Wir starten mit einem weißen Blatt Papier. Wir wissen erst nach den ersten Tests und dem ersten Grand Prix mehr. Es wird ein bisschen Zeit brauchen, bis man sich angepasst hat“, erklärte der Heppenheimer, der vor Kurzem zum ersten Mal Vater geworden ist.

Vettel ist noch immer tief bestürzt über die Folgen des Skiunfalls von Michael Schumacher. „Letzten Endes ist das immer noch ein Schock, weil man nicht weiß, was mit Michael passiert. Was aus der Person wird, die man so gut kennengelernt, die man schätzen gelernt hat“, sagte er. „Man betet und hofft, dass das Wunder passiert und dass er als der Gleiche aufwacht, der er vorher war.“ Schumacher ist am 29. Dezember in Meribel schwer verunglückt. Die bisher letzten offiziellen Angaben über seinen Gesundheitszustand datieren vom 17. Jänner. Er liegt im Spital in Grenoble weiter im künstlichen Tiefschlaf.

Zum Testauftakt war auf der Rennstrecke kaum Betrieb. Dann fuhr Hamilton raus, krachte aber in einen Reifenstapel. Auch von Vettel war nicht viel zu sehen. Es wurde geschraubt – ein Konstruktionsfehler sorgte für Überstunden. Dagegen wagte sich Kimi Räikkönen im Ferrari auf den Kurs. Kurz danach leuchteten die roten Flaggen auf. Weit war er im F14T nicht gekommen, die Kontrollleuchte blinkte. Auch ein Force India blieb stehen – es sind die üblichen Kinderkrankheiten einer neuen Saison.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2014)

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