Google schlägt vier(!) Fliegen mit einer Klappe

Die Luft für Samsung und Apple wird dünner.

Google ist schlauer als IBM. Das ist schon mal klar. Denn während die ehemals größte Firma der Welt sich von den Chinesen von Lenovo zeigen lässt, wie man mit Laptops und Servern erfolgreich sein kann, kämpft Google Seite an Seite mit den erfolgsverwöhnten Chinesen. Die gemeinsamen Feinde sind klar: Samsung, der südkoreanische Handy-riese. Und dann wäre da noch die Firma mit dem Apfel. Sie wissen schon, wer gemeint ist. Mit dem Verkauf von Motorola nach China schlägt Google doch glatt vier(!) Fliegen mit einer Klappe.

Erstens bestehen jetzt die besten Chancen, dass Lenovo mit der im Westen bekannten Marke Motorola ein Gegenstück zu Samsung züchten kann, was Google wiederum in Verhandlungen mit diesem durchaus wichtigen Partner (Samsung) Vorteile verschafft.


Zweitens garantiert die Konkurrenz von Lenovo und Samsung, dass Googles Android-System weiterwachsen wird. (Android ist für die Hersteller gratis, diese adaptieren die Ursoftware aber nach ihren Wünschen.) Drittens behält Google die Patente von Motorola, um im Zweifelsfall Apple (oder auch Samsung?) vor Gericht mit Patentklagen nerven zu können.

Und viertens wird die Luft für die Designkönige von Apple jetzt noch dünner. Das iPhone verliert weltweit Marktanteile. Googles Ziel: Man will Apple vom Markt drängen, wie es Microsoft vor 20 Jahren auf dem PC-Markt vorgemacht hat.

nikolaus.jilch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2014)

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