Fusionen

Der Boom bei Firmenkäufen endet

Die Übernahme von Cargo-Partner durch den japanischen Transporter Nippon Express war mit 1,4 Mrd. Euro die größte Transaktion im ersten Halbjahr 2023.
Die Übernahme von Cargo-Partner durch den japanischen Transporter Nippon Express war mit 1,4 Mrd. Euro die größte Transaktion im ersten Halbjahr 2023.APA / Walter Ebenhofer
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In guten Zeiten werden mehr Unternehmen verkauft. Nun nehmen die Übernahmen ab. Gleichzeitig steht ein neuer Trend vor der Tür.

Die Wirtschaft trübt sich ein, die Zinsen steigen: Als Folge werden weniger Unternehmen verkauft oder fusioniert. In den vergangenen sechs Quartalen wurden in Europa um 15 Prozent weniger Fusionen und Übernahmen (M&As) durchgeführt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Beraters EY, die sich die Bewegungen des M&A-Marktes speziell in den westeuropäischen Ländern angeschaut hat – darunter auch jener in Österreich.

Im Jahr 2021 boomten die Übernahme-Deals noch. Sie spiegeln grundsätzlich die allgemeine wirtschaftliche Lage wider. „In wirtschaftlich guten Zeiten gibt es viele Transaktionen: Geld ist im Umlauf, die Aktienkurse sind hoch, und die Zinsen für erfolgreiche Unternehmen sind niedrig, was Fremdkapital für Käufer attraktiver macht“, erklärt Tomi Laamanen, der den Lehrstuhl für strategisches Management an der Universität St. Gallen (Schweiz) innehat.

Die Presse

Die steigenden Zinsen führten einerseits dazu, dass Finanzierungen teurer wurden und nicht mehr so einfach zu bekommen sind, und sich andererseits die Unternehmensbewertungen etwas reduziert haben. Damit können Verkäufer ihre Preisvorstellungen nicht immer durchsetzen. Zudem rücke der Kauf eines Unternehmens derzeit für viele Firmen in den Hintergrund, weil durch „geopolitische Verunsicherung, steigende Energiekosten und sinkende Margen zum Beispiel eher Kosten sparen in den Vordergrund rückt“, erklärt Eva-Maria Berchtold, Partnerin für Strategie und Transaktionen bei EY.

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