Ski alpin: Nächste Machtdemonstration von Ted Ligety

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Der US-Amerikaner gewann den Riesentorlauf in St. Moritz mit 1,51 Sekunden Vorsprung auf Marcel Hirscher. Der Salzburger führt dafür wieder im Gesamtweltcup.

St. Moritz/Wien. In beeindruckender Manier stellte Ted Ligety im Riesentorlauf in St. Moritz die alte Rangordnung wieder her. Nachdem der US-Amerikaner zuletzt zweimal ausgefallen war und in Alta Badia „nur“ den dritten Rang belegt hatte, zeigte er sich bei der Olympia-Generalprobe wieder in Bestform. Weder mehrere Verschiebungen noch schlechte Sicht und Schneefall vermochten Ligety zu irritieren, mit Bestzeit in beiden Durchgängen sicherte er sich mit dem Respektabstand von 1,51 Sekunden vor Marcel Hirscher seinen dritten RTL-Saisonsieg.

„Ich habe Selbstbestätigung gebraucht und zum Glück auch bekommen. Ein wirklich gutes Gefühl“, freute sich Ligety über seinen insgesamt 21. Weltcuperfolg. Damit untermauerte der 29-Jährige seine Favoritenstellung für Sotschi. Bei Olympischen Spielen ist er in seiner Lieblingsdisziplin allerdings noch nicht in Erscheinung getreten, zu Buche steht einzig Gold in der Super-Kombination 2006.

Der zweifache Saisonsieger Hirscher konnte sich nicht viel vorwerfen. Trotz des Riesenrückstands gab vor allem der zweite Durchgang Hoffnung, denn nach falscher Skiwahl im ersten, tastete er sich auf neuem Material bis auf acht Hundertstel an die Laufzeit von Ligety heran. „Das ist wie wenn man in der Formel 1 von Regenreifen auf Intermediate wechselt. Ich habe im ersten Lauf auf zu aggressive Ski gesetzt und bin nicht vom Fleck gekommen“, erklärte Hirscher, der dafür die Schuld auf sich nahm. „Das ist klar die Entscheidung des Skifahrers.“

Hirscher fühlt sich etwas alt

Insgesamt war Hirscher mit dem letzten Testlauf vor Olympia aber zufrieden und reist mit „einem guten Gefühl“ nach Sotschi. Zuerst freut sich der Salzburger jedoch auf ein paar erholsame Tage in der Heimat. „Auch ich werde älter und bin etwas angeschlagen. Mein Rücken macht mir zu schaffen“, meinte der 24-Jährige. Da Aksel Lund Svindal ausschied, darf Hirscher wieder als Gesamtweltcupführender in die Olympia-Pause gehen.

Philipp Schörghofer verbuchte mit dem fünften Platz sein bestes Saisonresultat. Der Salzburger ist ebenso wie Hirscher und Benjamin Raich (11.) gesetzt. Als aussichtsreichster Kandidat auf das vierte Ticket gilt nach dem Ausfall von Hannes Reichelt nun Matthias Mayer (22.). „Den Startplatz würde ich dankend annehmen.“  (swi)


Riesentorlauf St. Moritz

1. Ted Ligety (USA) 2:38,75 Min.
2. Marcel Hirscher (AUT) +1,51  Sek.
3. Alexis Pinturault (FRA) +1,69
4. Matts Olsson (SWE) +2,68
5. Philipp Schörghofer (AUT) +2,80
6. Roberto Nani (ITA) +3,24
7. Victor Muffat Jeandet (FRA)+3,28
8. Fritz Dopfer (GER) +3,36
9. Leif Kristian Haugen (NOR) +3,83
10. Thomas Fanara (FRA) +3,96.

Weiters: 11. Benjamin Raich +3,98 16. Marcel Mathis +4,95 22. Matthias Mayer +5,96 23. Stefan Brennsteiner +6,00.

Ausgeschieden: Romed Baumann, Manuel Feller.
RTL-Weltcup: 1. Hirscher 460 2. Pinturault 365 3. Ligety 360 4. Fanara 258 5. Neureuther 181.
Gesamtweltcup: 1. Hirscher 955 2. Svindal (NOR) 897 3. Pinturault 774 4. Ligety 629 5. Neureuther 551.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2014)

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