Trauerfeier für Kurt Krenn: Abschied vom "streitbaren Bischof"

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FILE AUSTRIA BISHOP KRENN OBIT(c) APA/EPA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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In St. Pölten zelebrierte Krenns Nachfolger Klaus Küng das Requiem. Danach wurde eine Botschaft des Papstes verlesen.

Kurt Krenn, Altbischof von St. Pölten, ist am Samstag im Dom der NÖ Landeshauptstadt unter großer Anteilnahme beigesetzt worden. Laut Diözese nahmen mehr als 1.000 Gläubige Abschied. Der "streitbare Bischof" war 77-Jährig am 25. Jänner gestorben.

Krenn hatte die Diözese St. Pölten 13 Jahre geleitet. Im Zusammenhang mit der Affäre um Kinderpornos und Homosexualität im Priesterseminar trat er im Oktober 2004 auf Wunsch des damaligen Papstes Johannes Paul II. zurück.

"Er hat es niemandem leicht gemacht"

"Bischof Kurt war ein streitbarer Bischof", erinnerte auch Diözesanbischof Klaus Küng in seiner Predigt beim Requiem. "Er hat es weder sich selber noch den anderen leicht gemacht, aber eines ist klar: Sein Leben stand im Dienst der Kirche. In Diskussionen konnte er sich verhärten und ganz unnachgiebig werden. Trotzdem war er jemand, der im Grunde genommen ein weiches Herz gehabt hat, mit viel Verständnis für die Schwächen der Menschen, manchmal fast zu viel."

Krenn sei aber "auch verwundbar", gewesen, so Küng. "Manche Probleme, die entstanden sind, erklären sich gerade auch daraus, dass er selbst verletzt wurde: Schon bei seiner Ernennung als Weihbischof in Wien, dann im Zusammenhang mit verschiedenen Auseinandersetzungen in der Verteidigung dessen, was für ihn unumstößliche Wahrheit war und es auch ist.

Vatikan: "Wirken mit Scharfsinn"

"Als treuer Sohn der Kirche hat der Verstorbene in seinem wissenschaftlichen und bischöflichen Wirken mit Scharfsinn und Leidenschaft danach gestrebt, den Menschen die Wirklichkeit und Wahrheit Gottes zu erschließen", hieß es in einer Botschaft von Papst Franziskus, die im Dom verlesen wurde. Der Augsburger Dogmatikprofessor Prälat Anton Ziegenaus erinnerte an Krenn als Philosoph und Hochschulprofessor, der „große Genugtuung und Freude“ an der Lehre und im Umgang mit den Studenten gehabt habe.

Abschied vom Altbischof nahmen u.a. Kardinal Christoph Schönborn als Konzelebrant und der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen. Das offizielle Niederösterreich war mit Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) an der Spitze, die NÖ Landeshauptstadt durch Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) vertreten.

(APA)

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