Über die Internetseite wurden neben Drogen auch Waffen gehandelt.
Die niederländische Polizei hat einen Nachahmer des illegalen Onlineportals Silk Road aus den USA dichtgemacht. Die Internetseite Utopia, eine Art Ebay für illegale Waren, wurde abgeschaltet, fünf Verdächtige festgenommen, so ein Staatsanwalt am Mittwoch. Um den Drogenumschlagplatz im Internet zu zerschlagen, hätten Polizisten verdeckt ermittelt und dort verschiedene Drogen und Waffen gekauft.
Die Fahnder hatten zudem über das Portal eine Anzahlung für einen Auftragsmord bekommen, wie die Staatsanwaltschaft Den Haag mitteilte. Wie bei Silk Road konnten Internetnutzer über das Portal neben Drogen wie Ecstasy und Kokain auch Waffen und gestohlene Kreditkarten kaufen sowie Auftragsmörder anheuern. Die Webseite lief über ein sogenanntes Tor-Netzwerk, das die Identität der Nutzer verschleiert. Die Transaktionen wurden anonym über die Digitalwährung Bitcoin abgewickelt.
Die Server von Utopia standen nach Angaben der niederländischen Behörden in Bochum und Düsseldorf. Sie wurden demnach am Dienstag beschlagnahmt. Außerdem wurde in Deutschland ein Verdächtiger festgenommen. Die Niederlande fordern, dass er überstellt wird. Vier weitere Verdächtige im Alter von 21 bis 46 Jahren wurden den Angaben zufolge in den Niederlanden festgenommen.
In den USA war im Oktober der mutmaßliche Drahtzieher des illegalen Online-Handelsplatzes Silk Road festgenommen worden. Bei der Anklageverlesung vor einem US-Bundesgericht in New York bekannte sich der 29-jährige Ross William Ulbricht am Freitag nicht schuldig.
(APA/AFP)