Gigaliner müssen zurück an den Start - Freude in Österreich

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Im EU-Parlament wurde ein Vorschlag zur grenzüberschreitenden Zulassung der umstrittenen "Monster-Lkw" abgelehnt.

Riesen-Lkw mit bis 25 m Länge bzw. 60 t Gewicht werden nicht so bald über Österreichs Straßen rollen. Der Verkehrsausschuss im EU-Parlament hat einen Vorschlag für die grenzüberschreitende Zulassung der "Gigaliner" am Dienstag abgelehnt. Die EU-Kommission muss nun einen neuen Vorschlag vorlegen, das Thema ist also noch nicht vom Tisch. Dennoch herrschte heute in Österreich Freude.Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sieht die heutige Ablehnung als "sowohl verkehrs- als auch umweltpolitisch richtungsweisend". Gigaliner "sind ein enormes Sicherheitsrisiko und würden Milliardenkosten im Bereich der Infrastruktur verursachen". Außerdem würde die Bahn dadurch Fracht an die Straße verlieren, während das politische Ziel in die Gegenrichtung laufe.

Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments hat am Dienstag die Entscheidung über die EU-weite Zulassung der Gigaliner vertagt. Die Abgeordneten fordern von der EU-Kommission zunächst eine genaue Untersuchung der möglichen Folgen, sollten Gigaliner-Fahrten über Grenzen hinweg legalisiert werden. Die EU-Kommission wollte laut ihrem Vorschlag vom April vergangenen Jahres den grenzüberschreitenden Einsatz von Riesen-Lkw in jenen Staaten erlauben, in denen die Lkw bereits zugelassen sind. Pro Fahrt sollte nur ein Grenzübertritt erlaubt sein. Kritiker fürchten dennoch, dass Länder wie Österreich dadurch wirtschaftlich unter Druck geraten.

ÖVP: "Parteiübergreifende Allianz"

Für die Entscheidung der EU gab es von allen Seiten Zustimmung. Der ÖVP-Europaabgeordnete Hubert Pirker zeigte sich erfreut über die "parteiübergreifende Allianz gegen die Zulassung der Monster-Lkw im grenzüberschreitenden Verkehr" im EU-Parlament. Es bleibe damit nationale Angelegenheit, ob die 60-Tonner zugelassen werden - für Österreich sei das keine Option.

Freude herrschte auch beim VCÖ vor. "Damit konnte verhindert werden, dass Österreich gezwungen wird, die Autobahnen für die Monstertrucks umzubauen. Das hätte mehrere Milliarden Euro gekostet" schreibt die Interessensvertretung in einer Aussendung. Positiv sei, dass Lkw künftig so gebaut werden sollen, dass Fußgänger und Radfahrer besser geschützt werden. Eine aerodynamischere Front könne helfen, sieben bis zehn Prozent des Sprits zu sparen.

(APA)

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