Naturkatastrophe

Massentod nach Flut in der Wüste: 5200 Tote in Libyen

Tod und Verwüstung in der Hafenstadt Darna: Nachdem zwei Dämme oberhalb der Stadt barsten, kam eine Flutwelle.
Tod und Verwüstung in der Hafenstadt Darna: Nachdem zwei Dämme oberhalb der Stadt barsten, kam eine Flutwelle.Imago
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Mehr als 5000 Menschen sind tot, 10.000 gelten nach der Katastrophe als vermisst. Ganze Viertel der Stadt Darna wurden weggespült. Auf Hilfe hofft man im Bürgerkriegsland von außen.

In Libyen nimmt die Katastrophe nach den verheerenden Überschwemmungen vom Sonntag immer größere Ausmaße an. Es sind bereits mehr als 5000 Tote zu beklagen, 10.000 Menschen würden werden vermisst, sagte der für Libyen zuständige Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRK), Tamer Ramadan. Besonders betroffen ist die Stadt Darna im Osten des Landes mit weit mehr als 1000 Toten.

„Überall liegen Leichen, im Meer, in den Tälern, unter den Gebäuden“, schilderte der Minister für Luftfahrt und Mitglied des Notfallkomitees, Hichem Chkiuat, die Lage in Darna in einem Telefonat mit der BBC. Er rechnete damit, dass die endgültige Zahl der Opfer „sehr, sehr hoch“ sein werde. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ein Viertel der Stadt verschwunden ist. Viele, viele Gebäude sind eingestürzt.“

In Darna war die Lage „außer Kontrolle“. Oberhalb der 125.000-Einwohner Stadt waren zwei Dämme gebrochen. Eine Flutwelle spülte ganze Stadtteile und ihre Bewohner ins Meer. Vier Brücken wurden weggerissen. Auf Videos war zu sehen, wie sich Wassermassen durch das Stadtzentrum wälzten und alles mitnahmen, Häuser, Autos, Menschen. Viele verglichen die Situation mit der Wucht eines Tsunamis. Die betroffenen Regionen wurden zu „Katastrophengebieten“ erklärt.

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