RBI erzielt 2013 fast ein Viertel weniger Gewinn

APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Der Konzern schüttet für 2013 weniger Dividende aus. Die höchsten Erträge werden weiter in Russland erzielt, wohin die Krim-Filialen wandern könnten.

Die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) weist für 2013 einen Jahresüberschuss von 557 Mio. Euro aus, das ist ein Rückgang um 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn je Aktie ging von 2,72 auf 1,83 Euro zurück.

Damit gibt es auch für die Aktionäre weniger Dividende: Der Hauptversammlung wird eine Dividende von 1,02 Euro je Aktie vorgeschlagen. Im Jahr davor waren es 1,17 Euro je Aktie gewesen.

Höchsten Erträge in Russland

Der mit Abstand größte Ertragsbringer war für die RBI im abgelaufenen Jahr weiter Russland. Das Russland-Geschäft lieferte 2013 einen stabilen Nachsteuergewinn 469 Mio. Euro ab. In Russland (Bilanzsumme: 15,55 Mrd. Euro, rund 10 Mrd. Euro Kreditvolumen) beschäftigt Raiffeisen 8.542 Leute. Die russische Tochterbank betreibt 195 Bankstandorte.

In der Ukraine ist die RBI mit der Tochterbank Aval vertreten, deren Verkauf mit dem Ausbruch der Krise jetzt auf Eis gelegt werden musste. Sie hatte zu Jahresende 798 Filialen mit rund 13.000 Beschäftigten. Bei einer Bilanzsumme von 4,3 Mrd. Euro per Ende 2013 wurde der Jahresgewinn der ukrainischen Tochter für 2013 mit 101 Mio. Euro ausgewiesen, das war dreimal so viel wie im Jahr davor. Zum 28. Februar 2014 wurde das Gesamt-Exposure in der Ukraine mit 5,1 Mrd. Euro angegeben. Der RBI-Vorstand kann nicht ausschließen, dass die Ukraine-Tochter im heurigen Jahr Verlust schreibt. Bis Ende Februar machte sie noch Gewinn, berichtete der Vorstand bei der Jahrespressekonferenz. Im Geschäftsjahr 2013 hat die ukrainische Bank-Operation der RBI einen Nettogewinn von 101 Mio. Euro geliefert.

Krim-Filialen an Russland-Tochter?

Noch wird überlegt, was mit dem Bankgeschäft Raiffeisens auf der Krim nach dem international nicht anerkannten Anschluss des Gebiets an Russland passiert. RBI-Chef Karl Sevelda und Finanzvorstand Martin Grüll nannten am Donnerstag in der Jahrespressekonferenz in Wien die Übertragung der betroffenen Kunden und Kredite auf die Raiffeisen-Banktochter in Russland als "eine Option", wenn das Gebiet der Krim dann russisches Territorium ist. Theoretisch wäre auch ein Verkauf dieses Teils möglich, man denkt aber an eine "familieninterne" Lösung.

Höheres Betriebsergebnis

Der Jahresüberschuss vor Steuern von 835 Millionen Euro reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 203 Millionen Euro. Das beruhte überwiegend auf Sondereffekten im Jahr 2012, in dem aus dem Verkauf von Anleihen sowie aus dem Rückkauf von hybridem Kernkapital ein Ergebnis von insgesamt 276 Millionen Euro angefallen war. Einen deutlichen Zuwachs von 17 Prozent oder 351 Millionen Euro verzeichnete dabei das Betriebsergebnis.

Die RBI hat ihre Ausblicke für die Bilanz 2014 unter den Vorbehalt der Entwicklungen in der Ukraine und in Russland gestellt, sagt Bankchef Karl Sevelda. Die deutliche Abwertung des russischen Rubel und der ukrainischen Währung Griwna hat in den ersten Monaten 2014 bereits Spuren in der Kapitalbilanz hinterlassen.

Währungsverluste haben das harte Kapital der Bank von Jänner bis Mitte März im Ausmaß von rund 280 Millionen Euro angeknabbert. Das heißt, dass zu dieser Stichtagsbewertung allein durch Währungsverluste die harte Kernkapitalquote von 10,1 Prozent Ende 2013 auf 9,85 Prozent gesunken ist. Der Vorstand verwies allerdings auf starke Volatilitäten, womit sich hier jeden Tag Änderungen ergäben. Das Partizipationskapital und damit die Staatshilfe ist aus dieser Quote schon herausgerechnet.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Raiffeisen Bank International Chief Executive Sevelda attends a news conference in Vienna
Österreich

Raiffeisen: Doch kein Verkauf der Ukraine-Tochter?

Die RBI erwägt, die Töchter in Ungarn und der Ukraine im Konzern zu behalten. Das Staatsgeld will sie so bald wie möglich loswerden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.