Rosberg und Hamilton gelten als klare Favoriten im zweiten WM-Lauf in Sepang. Zuverlässigkeit der Rennautos steht durch Tropenhitze auf dem Prüfstand.
Sepang. Die Hitzeschlacht könnte zu einem Duell in Silber werden. Mercedes geht nach dem Auftaktsieg von Nico Rosberg in Melbourne am Wochenende als klarer Favorit in das zweite Saisonrennen in Malaysia. Teamkollege Hamilton gilt als erster Herausforderer von Rosberg, der die Formel-1-WM erstmals in seiner Karriere anführt. Weltmeister Red Bull will zumindest einen Teil des Rückstandes aufgeholt haben.
Mercedes verfügt derzeit über das mit Abstand beste Auto. Vor Kinderkrankheiten mit den zahlreichen neuen technischen Systemen sind aber auch die Silberpfeile nicht gefeit. "Uns ist bewusst, dass die Zuverlässigkeit in dieser langen Saison eine entscheidende Rolle spielen wird", versicherte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wir haben hart daran gearbeitet, um uns für dieses Rennwochenende zu steigern."
Hamilton war in Australien bereits nach wenigen Runden wegen eines defekten Zylinders ausgefallen. Mit demselben Triebwerk wird Hamilton auch in Malaysia starten, stehen den Teams doch für die gesamte Saison nur deren fünf zur Verfügung. In Sepang kommen allerdings nicht nur auf den Fahrer, sondern auch auf das Material bis zu 35 Grad, enorm hohe Luftfeuchtigkeit und mitunter auch Wolkenbrüche zu.
"Es ist so heiß hier, der Motor wird am absoluten Limit sein", meinte Hamilton. Gewonnen hat der Weltmeister von 2008 das Tropenrennen wie Rosberg noch nie. "Heuer habe ich vielleicht das beste Auto, um das zu tun. Ich hoffe, dass ich daraus auch Kapital schlagen kann", sagte Hamilton. "Wie groß unser Vorteil ist, weiß ich aber nicht. Ich bin mir sicher, dass die Konkurrenz näher gerückt ist."
Red Bull hofft auf einen stabileren Antriebsstrang von Renault, McLaren auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Zum Auftakt waren sowohl Rookie Kevin Magnussen als auch Jenson Button auf das Podest gefahren. "Für die beiden Burschen im Mercedes wird es leicht", meinte Button. "Ich denke, alle anderen fahren um den dritten Platz. Mit unseren Upgrades sollten wir aber um diesen Podestplatz kämpfen können."
Das wollen auch Ferrari und Williams, das den leistungsstarken Mercedes-Motor in Melbourne noch nicht wirklich ausgespielt hat. Der Sieg führt aber über das Werksteam des deutschen Autobauers. Mercedes gibt in der Frühphase des neuen Regelzyklus den Ton an. "Es ist gut, dass sich die Hackordnung in der Formel 1 ein bisschen geändert hat, nachdem im Vorjahr immer derselbe gewonnen hat", sagte Rosberg.
Der Erfolgslauf seines Landsmannes Sebastian Vettel, Vorjahressieger in Sepang, endete in Melbourne mit dem frühen Aus wegen eines Softwarefehlers an seinem Red Bull. Mit seinem fünften Grand-Prix-Sieg könnte Rosberg zu seinem Vater Keke, 1982 im Williams Weltmeister, aufschließen. "Wir sind im Moment die Schnellsten, das ist fantastisch", versicherte der 28-Jährige. "Aber wir müssen vorsichtig sein: Die Konkurrenz schläft nicht."