General Motors will entschädigen

GM-Chefin Mary Barra
GM-Chefin Mary Barra (c) REUTERS (KEVIN LAMARQUE)
  • Drucken

Ein Dollar pro Auto hätte den Skandal verhindert, der zu einem Rückruf von mehr als sechs Millionen Autos und Unfällen mit 13 Toten führte.

Washington. „Verstörend.“ So bezeichnete GM-Chefin Mary Barra am Dienstagabend die Situation, sollten die ihr bei einer Anhörung vor dem US-Kongress vorgelegten Informationen stimmen. Demnach hätte es den Konzern weniger als einen Dollar pro Fahrzeug gekostet, das fehlerhafte Zündschloss zu tauschen, das jetzt zu einem Rückruf von bereits mehr als sechs Millionen Autos und Unfällen mit zumindest 13 Toten führte.

In einem E-Mail-Verkehr zwischen GM-Ingenieuren aus dem Jahr 2005 ist demnach von 90 Cent Extrakosten pro Auto plus 400.000 Dollar für zusätzliches Werkzeug die Rede. Deswegen wurde empfohlen, die alten Schlösser weiterhin zu nutzen, bis neue Teile günstiger zu haben seien. Erst in den GM-Modellen ab 2007 wurden neue Zündschlösser verbaut.

Barra reagierte am Dienstagabend ausweichend auf die Fragen der Abgeordneten und verwies auf die laufenden internen Untersuchungen, die klären sollen, ob Kostenabwägungen über Sicherheitsaspekten gestanden wären.

Gleichzeitig entschuldigte sich Barra erneut bei den Unfallopfern und den Angehörigen der Toten. Sie kündigte zudem an, dass GM Entschädigungszahlungen leisten will. Dafür könnte ein eigener Fonds geschaffen werden. Details gab sie jedoch noch nicht bekannt, außer dass sich der Anwalt Kenneth Feinberg kümmert, der diese Aufgabe für Opfer schon nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 übernahm.   (Reuters/jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Grieving mother Cortinas holds a picture of her deceased son as she and fellow families of victims of the GM recall failure hold a news conference on the U.S. Capitol grounds in Washington
International

GM: Ein Dollar mehr pro Auto hätte tödliche Unfälle verhindert

Ein interner E-Mail-Verkehr aus dem Jahr 2005 sorgt für Aufregung. Die neue General-Motors-Chefin Mary Barra zeigte sich bei einer Anhörung im US-Kongress „zutiefst betrübt“.
GM CEO Barra testifies before a House Energy and Commerce Committee hearing on Capitol Hill in Washington
International

Rückrufe drücken auf GM-Aktie

Die Probleme des US-Autokonzern GM mit fehlerhaften Fahrzeugen werden von Tag zu Tag größer. Bereits 6,6 Mio. Autos mussten zurückgerufen werden. Die Aktionäre sind verunsichert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.