Luxuspension: Experte beklagt „Parallelwelten“

Bernd Marin
Bernd Marin(c) Clemens Fabry
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Bis zu 120 Millionen beträgt das Pensionssparpotenzial. Die Initiative sei gut, komme jedoch viel zu spät, beurteilte Bernd Marin.

Wien. Trotz der geplanten Neuregelungen der Regierung für Sonderpensionen etwa bei der Notenbank werden weiter „Parallelwelten“ bestehen. Die Initiative sei gut, komme jedoch viel zu spät, beurteilte Bernd Marin, Direktor des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung Wien, den Gesetzesentwurf, der noch bis 6. Mai in Begutachtung ist. Die Länder sollten die Regelung ebenfalls umsetzen.

Marin: Es trifft zu wenige

Grundsätzlich begrüßte er vor Journalisten die von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ausformulierte Regelung. Es sei zugleich ein „Durchbruch und Durchfaller, weil es eine verpasste Chance ist“. Konkret kritisiert das Institut, dass zu wenige Personen, nämlich 9600, von der Verschärfung durch einen sozial gestaffelten höheren Pensionsbeitrag betroffen seien. Die Obergrenzen gelten nicht für die Gesamtpension, sondern lediglich für die „Sonderpensionsteile“ genannte Zusatzpension, etwa zusätzlich zur einer ASVG-Höchstpension.

„Parallelwelten“ bestünden bei Sozialversicherungen, Kammern, ÖBB und der Notenbank noch bis über 2040 hinaus. Marin schätzt das mögliche Sparpotenzial auf 75 bis 120 Millionen Euro jährlich und hofft auf Änderungen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2014)

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